„Jungunternehmerin“ mit 80 Jahren

Auf den ersten Blick mag sie keine typische Jungunternehmerin sein, formal fällt die 80-jährige Margot Opferkuch aus der Stadt Salzburg aber in diese Kategorie. Am Dienstag eröffnet die rüstige Seniorin ihr erstes eigenes Geschäft, eine Apotheke.

29 Apotheken gibt es in der Stadt Salzburg, am Dienstag kommt die 30. in der Bahnhofstraße in Salzburg-Itzling dazu. Margot Opferkuch eröffnet ihre Apotheke. Am Montag wurden die letzten Regale eingeräumt.

Margot Opferkuch in ihrer Apotheke

ORF

13 Jahre auf Konzession gewartet

13 Jahre habe sie auf dieses „große Ereignis“ - die Erteilung der Konzession - gewartet, sagt Margot Opferkuch: „Mittlerweile bin ich ein bisschen älter geworden - und so ist es vielleicht für mich von der Kraft her nicht so einfach. Ich bin aber voll Elan. Eine eigene Apotheke ist eigentlich mein Lebenstraum. Dadurch, dass ich mit einem Textilkaufmann verheiratet war, ist alles ein bisschen anders gelaufen. Und außerdem habe ich vier Kinder großgezogen. Jetzt endlich - kurz vor Torschluss - geht es noch.“

In letzten Jahren, als Margot Opferkuch auf die Konzession wartete, arbeitete sie als Angestellte in einer anderen Apotheke. „Man kann soviel Gutes tun, ohne dass man es glaubt. Und wenn man nur ein Ohr hat für die Menschen - besonders für die Älteren. Seit ich älter bin, habe ich noch viel mehr Kundschaften, weil die sagen ‚Die versteht mich, die ist auch alt‘.“

Margot Opferkuch in ihrer Apotheke

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„Wenn ich es aufbauen kann, ist viel getan“

Ein halbes Dutzend Mitarbeiterinnen sind in der Sonnen-Apotheke beschäftigt - ein reiner Frauenbetrieb. Die Mitarbeiterinnen schätzen die Erfahrung ihrer Chefin: „Ich bewundere es, wenn jemand mit 80 nicht jemand ist, der im Altersheim von uns versorgt wird, sondern so aktiv ist, dass er selbst noch etwas auf die Füße stellen kann und noch Einfälle und Ideen hat“, sagt Pharmazeutin Birgit Schätz. „Das ist zu bewundern.“

Mit 80 Jahren einen Betrieb aufzusperren, das traut sich kaum jemand: „Man denkt vielleicht nicht mehr so langjährig“, sagt dazu Margot Opferkuch. „Aber ich denke, wenn es ein paar Jahre gut geht und ich es aufbauen kann, dass es gut läuft, ist ja schon viel getan.“