Naturfreunde-Exodus: „Kein Problem für SPÖ“
Als einer der Gründe für den Austritt aus der Sozialdemokratie wird von NF-Managern genannt, die Naturfreunde würden - angesichts der neuen Transparenz-Paragrafen des Nationalrates - ihre Spenden und das Sponsoring nicht dauernd öffentlich durchleuchten lassen.
Sponsorfirmen könnten zudem abgeschreckt werden. Außerdem könne und wolle man den ehrenamtlichen NF-Funktionären die damit verbundene Bürokratie nicht zumuten.
Gerald Lehner
Funktionäre weiter optimistisch
In der Parteizentrale der Salzburger SPÖ sieht man diese Entwicklung so: „Es handelt sich hier um reinen Formalakt. Einige nahestehende Organisationen wie die Naturfreunde oder die ASKÖ verzichten damit zum Beispiel auf ihr Delegierungsrecht zum Parteitag, der in Salzburg alle vier Jahre stattfindet“, sagt SPÖ-Landesgeschäftsführer Uwe Höfferer.
Andreas Haitzer ist Bürgermeister von Schwarzach im Pongau (SPÖ) und Landesvorsitzender der Salzburger Naturfreunde: „Wir stehen weiterhin zu unseren Grundsätzen. Auch in Zukunft wird das Gemeinschaftsgefühl, der freie Zugang zu sportlicher Aktivität oder zur freien Natur in enger Kooperation mit der SPÖ gepflegt. Wie bisher werden die freundschaftlichen Beziehungen weitergeführt.“
Schadens Kritik
Wie berichtet, hatte Salzburgs roter Bürgermeister Heinz Schaden zuletzt heftige Kritik am Austritt der Naturfreunde und des Sportverbandes ASKÖ aus der SPÖ geübt. Schaden bezeichnet diese Schritte als „Katastrophe“ für die allgemeine Nachwuchsarbeit. Immerhin gehört zum Beispiel der Bergsportverein seit mehr als 100 Jahren zum inneren Kern der Sozialdemokratie und ihrer traditionellen Ziele für mehr Lebensqualität in der breiten Bevölkerung - auch unter Industriearbeitern.
Diese hatten zur Gründungszeit von SPÖ und Naturfreunden die geringste Lebenserwartung aller Berufsgruppen im Habsburgerreich.
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Links:
- Schaden: „Naturfreunde-Austritt für SPÖ eine Katastrophe“ (salzburg.ORF.at; 14.09.2012)
- Naturfreunde nicht mehr offiziell rot (salzburg.ORF.at; 13.09.2012)