Landesrätin tritt zurück, um gesund zu werden

Gesundheitslandesrätin Cornelia Schmidjell (SPÖ) hat Donnerstag ihren Rücktritt bekanntgegeben. Obwohl die Genesung ihrer Krebserkrankung „gut fortschreitet“, könne sie ihre Ressortaufgaben „jetzt und in naher Zukunft“ nicht ausüben.

Schmidjell hatte vor zwei Monaten ihre Brustkrebs-Erkrankung öffentlich gemacht und hatte sich aus der Politik zurückgezogen. Am Freitag folgte dann der Rücktritt: „Trotz meiner fortschreitenden Genesung werde ich mich aus der Landespolitik zurückziehen“, sagte Schmidjell.

„Dieser Schritt fällt mir alles andere als leicht. Ich bin aber in den letzten Tagen zur Überzeugung gelangt, dass ich meine Ressortaufgaben jetzt und in naher Zukunft nicht mit der Energie ausüben könnte, die ich mir stets als Maßstab für meine berufliche Tätigkeit gesetzt habe.“ Sie könne ihre Aufgaben als Landesregierungsmitglied nur „ganz oder gar nicht“ erfüllen, ergänzt Schmidjell.

Landesrätin Cornelia Schmidjell (SPÖ)

APA/Barbara Gindl

Brustkrebs bei Routineuntersuchung entdeckt

Da Schmidjells Nachbehandlung bis Ende September dauern wird und anschließend eine Regenerations- und Rehabilitationsphase notwendig ist, stehe sie in absehbarer Zeit nicht im ausreichenden Maß für die Landespolitik zur Verfügung, sagte die scheidende Landesrätin.

Die Brustkrebs-Erkrankung war bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden. Sie wurde in den Salzburger Landeskliniken behandelt - Schmidjell bedankte sich bei allen, „die mich ärztlich und pflegerisch so großartig betreut haben.“ Schmidjell hatte ihr Amt am 6. Juli 2011 angetreten. Nach der Rehabilitation wird sie wieder in der Salzburger Arbeiterkammer tätig sein.

„Habe vieles auf den Weg gebracht“

Schmidjells Bilanz nach einem Jahr in der Landespolitik fällt unterschiedlich aus. Sie habe im Ressort Gesundheit und Soziales viel erreicht, sagt Schmidjell. Die Arbeit selbst sei aber auch eine große Belastung gewesen.

„Es war sehr fordernd, spannend. Ich glaube, ich habe vieles auf den Weg gebracht. Manches konnte auch in dieser kurzen Zeit abgeschlossen werden. Und ich hoffe sehr, dass die großen Anliegen fortgesetzt werden - nämlich im Gesundheits- und Sozialbereich vernetzt zu arbeiten und sich an den Interessen der Patienten und derer, die Hilfe brauchen, zu orientieren.“

Nachfolge soll bis 3. Oktober geregelt sein

Für Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) ist der Rücktritt Schmidjells ein „sehr großer Verlust für die Landespolitik. Ich bedauere die Entscheidung, auch wenn ich sie persönlich gut nachvollziehen kann.“ Sie will die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin „rechtzeitig“ bis zur nächsten Landtagssitzung am 3. Oktober abschließen. Das Gesundheits- und das Sozialressort sollen jedenfalls weiter als ein Ressort geführt werden.

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