Hickhack über Heimkinder-Zwangsarbeit

In Salzburg soll die Ausbeutung früherer Heimkinder nun von Experten überprüft werden, damit Betroffene auch Pensionen bekommen. Das sagt LH Gabi Burgstaller (SPÖ). Bundesweit tut sich die Politik mit dem Thema Zwangsarbeit noch immer sehr schwer.

Akten des Opfers aus seiner Zeit in St. Josef

ORF

Schriftverkehr im Akt eines Salzburger Opfers dieser Zwangsarbeit

Wer österreichweit für den Nachkauf dieser Pensionszeiten für ehemalige Heimkinder und Zwangsarbeiter aufkommen soll, ist noch immer Gegenstand heftiger politischer Auseinandersetzungen.

Für den Salzburger Arbeiterkammer-Präsidenten und ÖGB-Chef Siegfried Pichler zählt das Verursacherprinzip: „Wer Nutznießer war bei dieser billigen Arbeit, der oder die sollen nun diese Beiträge nachzahlen. Wenn das Land Salzburg davon profitiert hat, dann muss das das Land bezahlen. Wenn das Private waren, dann haben die das zu bezahlen.“

Burgstaller: „Moralische Verpflichtung“

LH Gabi Burgstaller will die oft tragische Geschichte von Heimkindern stärker in den Blickpunkt rücken. Das sei eine moralische Verpflichtung: „Viele dieser Menschen haben es trotz dieser Erfahrungen dann noch geschafft, sich über Jahrzehnte auf dem Arbeitsmarkt zu bewähren. Deshalb sollten wir ihnen jetzt auf alle Fälle helfen, eine faire Pension zu bekommen.“

Bund verweigert gesetzliche Lösung

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) lehnt bisher eine bundesweite Regelung für Heimkinder-Pensionen ab. Das kritisiert der oberösterreichische LH Josef Pühringer (ÖVP) heftig. LH Burgstaller sagt dazu, sie wolle das nicht zu einem Parteipolitikum machen: „Natürlich wäre eine gesetzliche Regelung für alle gut - vielleicht auch eine pauschale Regelung. Das Land Salzburg hat schon früher für die Fälle der Luisen-Schwestern eine Lösung gefunden.“

Das Land kaufte für frühere Krankenpflegeschülerinnen, die bereits im Spital arbeiteten, die Pensionszeiten nach.

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