„Wilder“ Abgeordneter Tadler will zu Stronach

Der Nationalratsabgeordnete Erich Tadler will auf der Liste von Frank Stronach kandidieren. Stronachs Sprecher bestätigt Gespräche mit dem „wilden“ Salzburger Parlamentarier, der früher bei BZÖ und FPÖ war. Eine Einigung gebe es aber nicht.

Der vormalige SPÖ-Mandatar Gerhard Köfer wird ja fix für Stronach kandidieren. Auch Tadler will auf der Liste des Austro-Kanadiers kandidieren - das sagte er sowohl der „Kronen Zeitung“ als auch dem ORF. Käme zu Köfer und Tadler noch ein dritter Nationalratsabgeordneter hinzu, könnte sich Stronach das mühsame Sammeln von Unterschriften in der Bevölkerung für ein Antreten bei der kommenden Nationalratswahl sparen.

Erich Tadler

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Gespräche, aber keine Einigung

Gespräche mit dem austro-kanadischen Multimillionär habe es „schon seit Längerem“ gegeben und er könne sich mit Stronachs Ideen identifizieren, erklärte Tadler. Dass er mit Stronach auch wegen seiner Herkunft einen guten Draht hat, gibt er gerne zu: „Beide sind wir gebürtige Steirer - seine grüne, steirische Herzlichkeit taugt mir richtig.“

Dass es solche Gespräche gibt, bestätigte auch der Pressesprecher von Frank Stronach Freitagnachmittag gegenüber dem ORF. Eine Einigung über ein Engagement Tadlers habe es bisher aber nicht gegeben.

Wegen Geldforderung aus BZÖ-Klub geworfen

Der Versicherungsangestellte Tadler wurde in der Stadt Salzburg politisch aktiv, wo er zuerst FPÖ-Bezirksgeschäftsführer und danach drei Jahre im Gemeinderat war. Bei der Nationalratswahl 2008 kandidierte Tadler für das BZÖ Salzburg als unabhängiger Spitzenkandidat und zog ins Parlament ein.

2010 wurde dann im Zuge der Abspaltung der Kärntner Freiheitlichen den BZÖ-Klub verlassen. BZÖ-Chef Josef Bucher begründete das damals damit, dass Tadler seinen Verbleib bei den Orangen an finanzielle Bedingungen geknüpft habe. Tadler bestritt das.

Zuletzt bei Fußball-EM aufgefallen

Bei der Fußball-Europameisterschaft im Juni in Warschau meinten Augenzeugen gesehen zu haben, wie Erich Tadler eine Löwen-Statue vor dem polnischen Präsidentenpalast mit den deutschen Nationalfarben beschmiert habe. Tadler erklärte hingegen, die Farben lediglich weggewischt zu haben.

Seit zweieinhalb Jahren ist Tadler „wilder“ Abgeordneter im Nationalrat. Er fühle sich als Vertreter Salzburgs und würde gern als Abgeordneter zum Beispiel die Kämpfer für ein 380-KV-Erdkabel unterstützen, so Tadler.