1,4-Millionen-Euro-Einbrecher ausgeforscht

Die Salzburger Polizei hat nach einem halben Jahr Ermittlungen einen mutmaßlichen Serieneinbrecher ausgeforscht. Der 22-Jährige soll bei 82 Taten insgesamt 1,4 Millionen Euro Schaden angerichtet haben. Er wird per Haftbefehl gesucht.

Auf die Spur des mutmaßlichen Serientäters kamen die Kriminalpolizisten durch dessen Ehefrau. Die 21-Jährige fuhr nämlich bei einem Einbruch am 16. Februar dieses in Krispl (Tennengau) das Fluchtauto, wurde aber von der Polizei gefasst.

Nach längerer Befragung legte die Frau ein umfassendes Geständnis ab: Sie sagte den Beamten, dass sie ihren Mann im Jahr 2010 in Salzburg kennengelernt und dann im Kosovo geheiratet habe. Danach zogen sie gemeinsam nach Ried im Innkreis (OÖ), später nach Klagenfurt (Kärnten) und schließlich in eine Gemeinde im Flachgau.

Vier Mal pro Woche zu Dämmerungseinbrüchen

Während der gesamten Zeit habe ihr Mann seinen Lebensunterhalt durch Einbrüche bestritten, sagte die Frau. Von Ende Oktober bis in den März sei er mindestens vier Mal pro Woche zur Dämmerungszeit losgezogen und sei dann mit Beute wie Uhren, Schmuck, Kameras, Laptops oder Bargeld wieder nach Hause gekommen. Bei seinen Einbruchszügen soll er mehrere Komplizen gehabt haben - hauptsächlich vermutlich einen Mazedonier.

Ein Teil der Beute - vor allem Münzen - wurde verkauft, mit dem Rest wollte der mutmaßliche Serieneinbrecher in seiner Heimat Kosovo eine Existenz aufbauen. Bei den letzten Einbrüchen habe sie als Fahrerin fungieren müssen, gab die 21-Jährige an - ihr Mann habe sie dazu gezwungen.

82 Einbrüche in Salzburg, OÖ und der Steiermark

Gestützt auf diese Aussagen konnten die Ermittler dem mutmaßlichen Serieneinbrecher insgesamt 82 Einbrüche in der Stadt Salzburg, dem Flachgau, dem Tennengau und dem Pongau, bei Kapfenberg (Steiermark) und in sieben oberösterreichischen Bezirken zugeordnet werden - vor allem im Inn- und Traunkreis. Dabei halfen den Kriminalisten auch einige Übereinstimmungen bei DNA-Proben.

Die Polizei hat eine Gesamtschadenssumme von rund 1,4 Millionen Euro errechnet - allerdings sind zahlreiche Schmuckstücke noch nicht zugeordnet. Der Salzburger Polizeisprecher Anton Schentz geht davon aus, dass noch weitere Einbrüche auf das Konto des 22-Jährigen gehen.

Haftbefehl erlassen

Der mutmaßliche Serieneinbrecher ist auf der Flucht. Gegen ihn wurde ein österreichischer Haftbefehl erlassen, auch ein internationale Festnahmeanordnung wurde beantragt.

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