Hagel: Autospengler unter Druck

In Salzburger Autospenglereien herrscht Hochbetrieb wegen vieler Schäden, die Hagel an Fahrzeugen angerichtet hat. Und einige Werkstätten haben teure Spezialisten gegen solche Blechschäden engagiert.

Bisher ist Salzburg ist in diesem Sommer von einer Hagel-Katastrophe wie im August 2009 verschont geblieben. Allerdings gab es bei kleinräumigen Unwettern doch schon große Schäden an Autos.

Auswirkungen des letzten Hagelsturms vom 1. Juli im Raum Freilassing und in mehreren Gemeinden des nördlichen Flachgaues sind noch immer spürbar - besonders in den Geldbörsen von Autobesitzern. Denn Arbeiten an solchen Schäden sind zeitaufwändig und teuer.

Mehr als 1.000 Pkw heuer beschädigt

In Salzburgs Bezirken dürften Hagelkörner heuer schon mehr als 1.000 Pkw beschädigt haben. Konrad Gimpl, Obmann der Sachverständigen bei Versicherungen, stellt Schäden von ein paar hundert Euro bis 8.000 Euro fest: „Das reicht von sehr kleinen Schäden bis hin zum Totalschaden.“

In vielen Fällen müssten neben Dellen in der Karosserie auch Windschutz- oder Heckscheiben repariert werden.

Hochqualifiziertes Handwerk

Obwohl auf dem Gelände eines Fachbetriebes in St. Georgen (Flachgau) nicht mehr sehr viel Platz ist, kommen auch zwei Wochen nach dem letzten Hagelsturm noch immer beschädigte Autos herein.

Geschulter Blick, viel Erfahrung und Spezialausbildung machen einen guten Beulendrücker aus, sagt Karosseriespengler Peter Schaufler: „Es gibt Ausbildungszentren in ganz Europa. Ich selbst habe es in der Schweiz gelernt. Es gibt auch Trupps von Spezialisten aus Italien, die derzeit in Österreich arbeiten.“

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Spezial-Saugnäpfe gegen Dellen

Viele Einschläge auf einer Motorhaube oder einem Dach zu glätten, das dauert Stunden - trotz vielerlei Tricks mit speziellen Saug-Klebe-Näpfen kann man Dellen einfach herausziehen - wenn man es kann: „Ich bearbeite derzeit ca. 50 Fahrzeuge und schaue, dass ich es allein machen kann. Heuer war schon relativ viel Hagel an sehr viel verschiedenen Orten. Es hat schon Ende Mai begonnen. Bis Mitte oder Ende August ist es noch gefährlich.“

Bei großen Schäden rentiert sich die aufwändige Reparatur oft nicht. Ist der Schaden größer als 60 Prozent des Zeitwertes, dann gehen die Versicherungen von einem Totalschaden aus.

Die Zahl der Betroffenen dürfte noch größer sein, die meisten Geschädigten seien nicht versichert, so der Versicherungsexperte Gimpl: „Viele sind betroffen, die keine Versicherung haben und gar nicht gemeldet werden.“

Die Versicherer beobachten eine rege Nachfrage für neue Versicherungsverträge gegen Hagelschäden.

Links:

• Bereits 800.000 Euro Hagelschäden (salzburg.ORF.at; 11.07.2012)
• Wieder heftige Unwetter in Salzburg (salzburg.ORF.at; 09.07.2012)