Erste Schließungen nach Schlecker-Pleite

Zwei Wochen nach der Pleite des deutschen Drogerieriesen Schlecker gibt es jetzt auch in Österreich erste Konsequenzen. In Salzburg werden vorerst drei Filialen geschlossen. Parallel laufen aber Verhandlungen über einen Verkauf von Schlecker Österreich - mit mehreren Interessenten.

Schließungs-Hinweis bei einer Schlecker-Filiale

Katharina Garzuly

Die Schließungen jetzt seien schon länger geplant, sagt Schlecker

Rund 930 Filialen hat Schlecker in Österreich, davon etwa 70 in Salzburg. Im Bundesland arbeiten knapp 200 Mitarbeiter bei der Drogeriekette, fast ausschließlich Frauen. In der Stadt Salzburg betrieb Schlecker bisher sieben Zweigstellen.

In diesen Tagen schließen aber die Filialen in Salzburg-Taxham, der Bessarabierstraße in Salzburg-Liefering und in der Überfuhrstraße in Salzburg-Aigen. Diese Schließungen hätten mit der Insolvenz von Schlecker Deutschland aber nichts zu tun. Sie seien Teil eines schon länger geplanten Strukturprogramms, heißt es.

Beschwerden bei Gewerkschaft häufen sich

Trotz der Schließungen seien in Salzburg jedenfalls keine Kündigungen geplant, betont Kerstin Moser von Schlecker Salzburg. Die betroffenen Mitarbeiterinnen kämen in anderen Filialen zum Einsatz. Gleichzeitig häufen sich aber zum Beispiel bei der Gewerkschaft in Salzburg die Beschwerden ehemaliger Schlecker-Mitarbeiterinnen, die aus dem Job gedrängt worden seien. Ob und vor allem wie viele Schlecker-Arbeitsplätze erhalten bleiben, hängt jetzt davon ab, ob sich ein Käufer für die österreichische Tochter - oder zumindest für Teile davon - findet.

Geschlossene Filiale der Drogeriekette Schlecker

APA/SDPA/Martin Gerten

Optimismus bei Verkaufsverhandlungen

Patrick Hacker, Sprecher des Schlecker-Insolvenzverwalters, gibt sich optimistisch: „Für die Filialen in Salzburg gilt dasselbe wie für die Filialen im Rest Österreichs: Ziel ist es, die Filialen zu erhalten - ob das dann noch unter dem Namen ‚Schlecker‘ ist und unter welchem Konzept überhaupt, das muss die Zukunft zeigen. Es herrscht in der Tat Optimismus. Ich kann bestätigen, dass Gespräche geführt werden, dass es Interessenten gibt. Wann und zu welchen Ergebnissen es kommen wird, lässt sich heute noch nicht vorhersagen. Da gilt das Prinzip Daumendrücken.“

Mögliche Käufer sind etwa Ex-ÖVP-Politiker Josef Taus mit seiner Investorengruppe MTH. Diese hatte vor zehn Jahren schon Libro übernommen und saniert. Als Interessenten werden auch der deutsche Lebensmittelriese REWE und Nah und frisch genannt. Erste Verhandlungsergebnisse werden Ende Juni erwartet.

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