Arbeitnehmer: AK gegen höhere Sozialbeiträge

Die Arbeiterkammer weist Forderungen der Wirtschaftskammer zurück, wonach Arbeitnehmer mehr Beiträge für ihre Sozialversicherungen bzw. ASVG-Pension einzahlen sollen. Laut AK sinken beispielsweise Reallöhne seit Jahren, was ein großer Missstand sei.

Schweißer bei der Arbeit

Fotolia/Rabe

Ist Arbeit in Österreich zu hoch besteuert bzw. sind zu hohe Sozialbeiträge zu bezahlen?

Siegfried Pichler, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer, sieht keine zu hohe Besteuerung oder Belastung der Arbeit durch Sozialbeiträge:

„Das ist die Finanzierung des Sozialstaates. Die Pensionen werden über den Pensionsbeitrag gesichert, die Gesundheit wird über die Sozial- und Krankenversicherung gesichert. Da kommt eine Summe zusammen, die nicht so dramatisch hoch ist, aber die es sicherlich wert ist.“

Positionen der Wirtschaftskammer

Vor allem mittelständische Betriebe könnten die hohen Lohnnebenkosten nicht mehr bezahlen, kritisiert dagegen die Wirtschaftskammer. Sie fordert die Sozialpartner deshalb zu einer „Straffung des Sozialsystems“ und „mehr Effizienz“ auf. Auch die Arbeitnehmer selbst sollten neben den Unternehmern und Arbeitgebern mehr in die Töpfe einzahlen, so die Wirtschaft.

Pichler: „Absurde, eigenartige Forderungen“

AK-Präsident Siegfried Pichler entgegnet, es stimme nicht, dass sich die Summen erhöht hätten: „Die Beitragssätze sind völlig gleich geblieben. Sie sind unverändert hoch oder niedrig, je nachdem, wie man es sehen will. Faktum ist, dass sich insgesamt die Summe erhöht hat. Aber das kommt aus dem Zuwachs bei der Beschäftigung und höheren Lohnsummen. Aber die Beiträgssätze sind völlig gleich geblieben. Deshalb ist die Sichtweise der Wirtschaftskammer sehr eigenartig und absurd.“

Niedrige Löhne, weiter Lohnverluste

Angesichts der dauernd steigenden Lebenshaltungskosten bei niedrigen Lohnniveaus und Einbußen bei den Reallöhnen sei eines jedenfalls ausgeschlossen - die weitere Belastung der Arbeitnehmer, betont AK-Präsident Sigfried Pichler.

Links: