Syphilis wieder auf dem Vormarsch
In den Landeskliniken in Behandlung seien wegen dieser Gesundheitsprobleme vorwiegend homosexuelle Männer, von denen viele neben der Syphilis auch mit dem HIV-Virus infiziert seien, sagt die Fachärztin Ninon Taylor von der Infektionsabteilung der Salzburger Landeskliniken: „Bei Homosexuellen muss man sicherlich schon von einer Epidemie sprechen. Das gilt auch für die übrigen europäischen Länder und die USA.“
Übertragung durch Geschlechtsverkehr und Küssen
Übertragen wird die Syphilis bei Männern und Frauen generell beim Geschlechtsverkehr und auch beim Küssen. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Deshalb sind für mögliche Risikogruppen - ob männlich oder weiblich - regelmäßige Untersuchungen wichtig. Doch viele niedergelassene Ärzte würden die Krankheit nicht richtig erkennen, weil sie sich seit dem Studium nicht mehr damit beschäftigt hätten, sagt Taylor. Die Infektionsspezialistin fordert deshalb mehr Fortbildungen.
„Hausärzte müssen mehr sensibilisiert werden“
„Hausärzte müssten mehr für diese Krankheit sensibilisiert werden. In Österreich ist die Syphilis eine bedingt meldepflichtige Erkrankung, das heißt, sie ist dann zwingend meldepflichtig, wenn der Patient die Therapie nicht wahrnimmt. Sobald ein Patient sich behandeln lässt, ist sie nicht zwingend meldepflichtig. Daher bilden die Zahlen manchmal auch nicht die echte Realität ab. Prinzipiell ist die Syphilis mit Antibiotika gut heilbar - man muss sie nur richtig erkennen“, so Taylor.
ORF