Kein Interesse an gefördertem Wohnbau

Seit 2010 dürfen auch private Bauträger in Salzburg geförderte Mietwohnungen bauen. Der Landtag hatte dafür eigens das Sonder-Wohnbauförderungsgesetz beschlossen. Errichtet wurde bisher aber noch keine einzige geförderte Wohnung.

Nach jahrelangem Drängen der Bauwirtschaft hatte der Salzburger Landtag vor zwei Jahren das Sonder-Wohnbauförderungsgesetz beschlossen, mit den Stimmen aller Parteien. Erwartet wurden 200 zusätzliche Mietwohnungen, errichtet haben die privaten Bauträger aber bis jetzt keine einzige.

Für Bauunternehmer und Bauträger Bernd Hillebrand ist es leicht zu erklären, warum trotz der gesetzlichen Möglichkeit keine einzige geförderte Mietwohnung gebaut wurde. Die Wirtschaftskrise habe dazu geführt, „dass viele Privatanleger in Immobilien geflüchtet sind. Jetzt haben wir Bauträger dann natürlich auch die Möglichkeit gesehen, unser Geschäftsfeld weiter auszubauen. Und der Leidensdruck, sich selbst den Markt zu machen, war nicht so groß.“

Nur bei Auftragsflaute interessant?

Anders gesagt, der Gewinn war bei Anleger-Eigentumswohnungen weit höher. Die geförderten Mietwohnungen wären nur bei Auftragsflaute interessant. Außerdem habe der geförderte Mietwohnungsbau für private Bauträger noch einen entscheidenden Nachteil, sagt Hillebrand.

„Sie binden natürlich Eigenmittel damit und das ist ein Schwerpunkt der gemeinnützigen Bauträger. Ich bin auch der Meinung, dass der bei den Gemeinnützigen bleiben soll. Aber uns gewerblichen Bauträgern gehört einfach noch besser nachgeholfen attraktivere Rahmenbedingungen für den geförderten Eigentumswohnbau zu schaffen“, so Hillebrand. Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner (SPÖ) weist diese Begehrlichkeiten zurück.

Blachfellner sieht zurzeit keinen Grund, den gewerblichen Bauträgern beim geförderten Eigentumswohnbau weiter entgegenzukommen. Schließlich liege Salzburg schon jetzt bei geförderten Eigentumswohnungen österreichweit an der Spitze und vor kurzem sei zum Beispiel die Altersgrenze für Förderungen gefallen und das Eigenmittelersatzdarlehen eingeführt worden. Von beidem, so Blachfellner, profitieren auch die privaten Bauträger.

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