Luftverschmutzung führt zu Superallergenen

Salzburger Allergieforscher haben entdeckt, dass Luftverschmutzung die Wirkung von Allergenen verstärkt. Wenn also im Sommer Smog herrscht, leiden Betroffene noch stärker unter ihrer Allergie.

Allein im Stadtgebiet von Salzburg gibt es rund 14.000 Birkenbäume. Sie machen vielen Salzburgern zu schaffen, denn die Birkenpollen-Allergie ist die häufigste Allergie in Österreich. Umweltverschmutzung verstärkt eine solche Allergie noch zusätzlich.

Birken

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Die Birkenpollen-Allergie ist die häufigste Allergie in Österreich

Aktuelle Polleninformationen:

Von März bis September kann man die tagesaktuellen Polleninformationen über ein Tonband unter der Nummer 0810/141529 abfragen. Die aktuellen Werte gibt es auch auf der ORF Teletext-Seite 645 und online unter www.pollenwarndienst.at.

Ozon und Stickoxide belasten Allergiker besonders

Ozon und Stickoxide machen aus Birkenpollen-Allergenen quasi Superallergene, erklärt Biochemiker Albert Duschl. Mit einer Forschungsgruppe untersuchte er die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Allergien.

„Wir haben untersucht, ob Allergene von Gasen aus der schadstoffreichen Stadtluft verändert werden. Und ja - sie werden nitriert. Wir konnten jetzt beweisen, dass Zellen des Immunsystems diese nitrierten Allergene als Superallergene behandeln und besonders stark reagieren“, schildert Duschl.

Mehr Informationen für Allergie-Patienten nötig

Durch diese Erkenntnis können auch schon Schlüsse für die Hilfe von Allergie-Patienten gezogen werden. Duschl schlägt vor, dass die Informationen des Pollenwarndienstes künftig mit Luftgüteberichten kombiniert werden.

„Über das Internet können sich Allergiker heute schon ganz einfach Informationen über die Verbreitung von Pollen holen. In diese Information kann man ja auch die Wetterlage und die Umweltverschmutzung mit einbeziehen. Wenn dann im Sommer Smog herrscht und gleichzeitig die Pollenbelastung hoch ist, dann lasse ich als Allergiker besser die Fenster geschlossen“, sagt Duschl.

Ist Luftverschmutzung für alle Allergien schlecht?

Duschl plant weitere Studien. Darin soll untersucht werden, ob der entdeckte Mechanismus nur für die Allergene der Birkenpollen gilt oder auch für andere Allergene.