Permafrostböden tauen auf

Ähnlich wie die Gletscher werden die ständig gefrorenen Böden - auch bekannt als Permafrost-Böden - weniger. Wie schnell dieser Prozess abläuft und mit welchen Auswirkungen - diese Forschung steckt bei uns noch in den Kinderschuhen.

Rund drei Prozent der Fläche Salzburgs sind ständig geforen, also auch im Sommer. Diese Dauer- oder Permafrostböden sind vor allem im Hochgebirge auf nördlichen Gebirgsflanken zu finden.

183 Quadratkilometer der Landesfläche sind das ganze Jahr über gefroren - sind Permafrostboden. Diese Erkenntnis gilt inzwischen als gesichert, sagte Jan-Christoph Otto, Geologe an der Uni Salzburg bei der Fachmesse „Acqua Alta Alpina“ in der Stadt Salzburg: „Das ist vielleicht vergleichbar wenig. Nichtsdestotrotz muss man sehen, dass der Permafrost in den höchsten Gipfelbereichen stattfindet. Und wenn dort etwas passiert, ist es zwangsläufig, dass die unteren Bereiche - viel größere Bereich - davon betroffen sein können.“

Der Geologe hat berechnet, dass bei einer Erwärmung von nur einem Grad 73 Prozent des Dauerfrostbodens auftauen werden: „Bei geringerem Auftauen haben wir vielleicht vermehrten Steinschlag. Bei tieferem Auftauen haben wir eventuell größere Felsstürze.“ Dazu kommt noch die Gefahr von Murenabgängen.

Spätestens dann würde das Auftauen des Permafrostbodens nicht nur einige Alpinisten oder hochgelegene Skigebiete betreffen, sondern auch den tiefer gelegenen Siedlungsraum. Für genauere Prognosen reichen die bisherigen Forschungen nicht aus, meint Geologe Otto: „Wir stehen vor allem in Österreich am Anfang dieser Monitoring-Aktivitäten - also der Beobachtung, wo überhaupt Permafrost ist, welche Temperaturen hier vorliegen. Da lassen sich nur sehr wenige Prognosen machen.“

Zwei Mess-Stellen sind inzwischen eingerichtet: am Kitzsteinhorn und am Rauriser Sonnblick. Zum Vergleich: die Schweiz hat seit den 1980er Jahren gleich 15 Messstellen.

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