„Nichts verändert“ für Studieneingangsphase

Die neue Studieneingangsphase für Erstsemestrige an den Universitäten ist seit Oktober Praxis. Dadurch habe sich an den Lehrveranstaltungen aber „nichts verändert“, kritisieren Studentenvertreter. Nur zwei harte Prüfungen seien dazugekommen.

Seit Oktober müssen alle Studienanfänger die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) mit zwei großen Prüfungen durchlaufen. Einerseits sollen die Anfänger dadurch Einblick in das Studium erhalten, andererseits ist der Druck groß: Denn wer bei diesen Prüfungen dreimal durchfällt, ist für immer gesperrt.

„Am Studienplan ist nichts verändert worden“

Von einer besonderen Einführung oder Orientierung sei bei den Lehrveranstaltungen aber nichts zu merken, kritisiert Simon Hofbauer, Vorsitzender der Salzburger Hochschülerschaft: "In vielen Fällen ist am Studienplan nichts verändert worden - man hat einfach aus dem normalen Lehrveranstaltungsangebot auf zwei Lehrveranstaltungen das Label „STEOP" hinaufgeklebt - natürlich mit dem Unterschied, dass der Druck besteht, dass diese Prüfungen unbedingt mit dem ersten Semester abgeschlossen werden müssen.“

Durch diese Veranstaltungen orientiere sich kein Erstsemestriger in seinem Studium, ist Hofbauer überzeugt: „Es wird gemacht, weil es das Gesetz vorsieht. Aber der eigentliche Sinn - die Orientierung - wird durch die Studieneingangs- und Orientierungsphase auf keinen Fall gewährleistet.“

Für Fachbereiche „massiver Mehraufwand“

Kritik kommt aber auch von den Professoren - so wie von der Anglistik-Fachbereichsleiterin Sabine Coelsch-Foisner: „Wir haben damit einen massiven administrativen Mehraufwand. Das ist natürlich ein massiver Druck, eine Hauptvorlesung derart zu komprimieren. Für die Studierenden ist es ein gewaltiger Druck, mit diesem Lernpensum konfrontiert zu werden.“

Vizerektor will jetzt „Schwächen ausmerzen“

Erich Müller, Vizerektor für Lehre an der Universität Salzburg, teilt diese Kritik nur teilweise: „Das Hauptproblem war, dass wir sehr wenig Zeit hatten, das umzusetzen, dass in sehr kurzer Zeit die ganzen Studienpläne darauf abgestimmt werden mussten. Man wird jetzt die Zeit nutzen, die Schwächen zu erkennen und auszumerzen. Und dann glaube ich, dass es zumindest in den meisten Studienrichtungen so ganz gut funktionieren könnte.“

Die Universität Salzburg will die vorgeschriebene Studieneingangsphase besser auf die einzelnen Studienrichtungen anpassen. Hürde dabei sind jedoch die strengen gesetzlichen Vorgaben.

Link: