Lohnkonflikt auch in Bankenbranche

In den laufenden Lohnkonflikten knistert es auch in einer Branche, von der man das bisher nicht gewohnt war - bei den Banken. In ganz Österreich rief die Gewerkschaft am Donnerstag zu Betriebsversammlungen auf, so auch in elf Finanzunternehmen in Salzburg.

Die Fronten sind verhärtet, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite verhandeln vorerst nicht mehr. Für die Banken ist die Situation mehr als ungewohnt, denn einen offenen Konflikt wegen der Gehaltsverhandlungen hat es in der Branche noch nie gegeben.

„Der Grundsatz ist eigentlich der, dass man in den Banken bereits in den letzten Jahren moderate Abschlüsse hatte, und die Mitarbeiter mittlerweile ganz einfach nicht mehr dazu stehen, wenn man oben Millionen verspekuliert, dass das dann unten bei den Mitarbeitern ausgebadet wird“, so Bankangestellter Herbert Grünauer.

Gewerkschaft spricht von guten Erträgen

Insgesamt waren am Donnerstag rund 500 Bankangestellte an den Betriebsversammlungen dabei. Die Gewerkschaft spricht von guten Erträgen bei den Banken im vergangenen Jahr. „Und dann zu sagen: die Bankangestellten müssen Sparpakete der Banken mittragen, ist unverständlich. Und noch eine Bemerkung: vergessen wir nicht die Umstrukturierungen aufgrund der ganzen Bankenkrise, die die Mitarbeiter in den letzten Jahren bereits erfahren mussten“, sagt GPA-Regionalsekretär Herbert Huber.

Normalerweise läuft das Bankengeschäft ruhig, große Aufregungen sind die Mitarbeiter nicht gewohnt. Jetzt kündigen die Gewerkschafter aber noch viel größere Proteste an, wenn bei den Lohnverhandlungen nichts weitergeht.

Stimmung heizt sich auf

Die Banken wollten am Donnerstag keine Kameras bei den Betriebsversammlungen - es ist eine Branche in der man um Seriosität bemüht ist und eigentlich keine Öffentlichkeit wünscht. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, wie sich die Stimmung aufheizt und wie sich jene Bevölkerungsschicht nicht mehr einfach abspeisen lassen will.

Die Gewerkschaft verlangt 4,9 Prozent Lohnerhöhung, die Arbeitgeber haben aus Protest gegen diese Forderung nicht einmal ein Gegenangebot gelegt. Am 9. Februar wird weiterverhandelt.