Reisebüro-Kongress zu teuer für Salzburg

Der Jahreskongress des Deutschen Reisebüroverbandes findet 2013 nicht in Salzburg statt - obwohl die Stadt heißer Kandidat für dieses große Treffen war. Salzburger Touristiker lehnen es aus Kostengründen und wegen Forderungen der Veranstalter ab.

Kreuzfahrtschiff verlässt Venedig

Gerald Lehner

Aufbruch von Venedig: Kreuzfahrten und Fernreisen werden sehr oft über deutsche Reisebüros verkauft, weniger die Urlaube im Land Salzburg.

Im Oktober oder November 2013 wird der Jahreskongress des Deutschen Reisebüroverbandes abgehalten. Einer der möglichen Austragungsorte für dieses Jahr war Salzburg. Rund 1.000 Fachleute aus ganz Deutschland nehmen an solchen Kongressen teil.

Eine gute Gelegenheit sei das, das Urlaubsland Salzburg in die Auslage zu stellen, sagt Leo Bauernberger von der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft: „Es ist einfach nicht finanzierbar. Wir hätten rund eine halbe Million Euro aufbringen müssen, um den Kongress durchzuführen. Wir haben wochenlang gerechnet, um mit Sponsoren bei der Summe herunterzukommen. Aber es ist nicht gelungen.“

Volles Programm auf Kosten Salzburgs

Diese halbe Million Euro bestätigt Bert Brugger, Tourismus-Manager der Stadt Salzburg.

Die Leistungen, die der Veranstaltungsort bezahlen muss, seien nämlich enorm, betont Brugger: „Es geht um die gesamte Verpflegung, Gala-Abende, Transporte, Mieten für Räume - fast alles hätte Salzburg in Summe tragen müssen.“

Nur 15 Prozent laufen über Reisebüros

Eine Viertel Million Euro - also die Hälfte - wäre die Schmerzgrenze gewesen, sagt Bauernberger: „Dieser Verband geht sehr oft auch in ferne Destinationen nach Asien oder Afrika. Und diese Regionen sind zu 90 Prozent vom organisierten Vertrieb über Reisebüros abhängig. Das Salzburger Land stellt sich anders dar. Etwa 15 Prozent unserer Umsätze laufen über Reiseveranstalter.“

Und da sei eine halbe Million Euro für den zu erwartenden Zusatznutzen einfach zu viel. Offiziell absagen werde er dem Präsidenten des deutschen Reisebüroverbandes in einem persönlichen Gespräch, so Bauernberger.