Arbeitslose immer öfter nicht vermittelbar

Immer mehr Arbeitslose in Salzburg fühlen sich so krank, dass sie kaum noch an neue Arbeitgeber vermittelt werden können. Laut AMS ist jeder siebente Arbeitslose nicht mehr voll arbeitsfähig.

Die Salzburger Arbeitslosenquote zählt konstant zu den niedrigsten in Österreich, steigt aber wieder an. Das geht aus der jüngsten Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) für 2011 hervor. Hoch ist auch die Zahl jener, die vom AMS in Schulungen untergebracht werden und deshalb nicht mehr als Arbeitslose aufscheinen.

Immer öfter seien Arbeitslose inzwischen aber zu krank, um wieder an Arbeitgeber vermittelt zu werden, so AMS-Chef Siegfried Steinlechner. Solche Vermittlungseinschränkungen betreffen bereits 15 Prozent. Etwa jeder Siebente Salzburger Arbeitslose falle etwa mit psychischen Störungen oder Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates in diese Kategorie.

AMS prüfte Atteste über Beeinträchtigungen nicht

Diese Zahl sei innerhalb eines Jahres um die Hälfte gestiegen, dafür habe er keine Erklärung, so Steinlechner. Atteste über solche gesundheitlichen Beeinträchtigungen würden vom Hausarzt ausgestellt und vom AMS nicht überprüft, sagt Steinlechner.

Gesunken ist im Dezember 2011 dagegen die Zahl jener Arbeitslosen, die in Schulungen untergebracht sind. Trotzdem liegt ihr Anteil bei rund 20 Prozent, das sind über 2.000 Menschen, die arbeitslos sind, aber nicht als arbeitslos in der Statistik aufscheinen.

Unterm Strich kann Salzburg dennoch eine positive Bilanz ziehen. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent liegt das Bundesland im österreichischen Spitzenfeld - mehr dazu in Arbeitslosigkeit leicht gesunken.

Steinlechner: Keine markante Verschlechterung

11.639 Personen waren am 31. Dezember 2011 arbeitslos gemeldet, um 1,6 Prozent (180 Arbeitsuchende) mehr als zum Ende des Vorjahres. AMS-Chef Steinlechner sieht "zum Jahresende Signale eines Konjunkturabschwungs, aber keine Anzeichen einer markanten Verschlechterung“.

Während bei Arbeitskräften bis 24 Jahre die Arbeitslosigkeit um 1,1 Prozent gesunken ist, bekamen Ältere ab 50 Jahre mit einem Plus von acht Prozent und Langzeitarbeitslose mit einem Plus von 13 Prozent den raueren Wind am Arbeitsmarkt zu spüren.

Weniger Arbeitslose im Baugewerbe

Vor allem das Bauwesen mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl von 8,6 Prozent fiel 2011 positiv auf. Ebenso das Gesundheitswesen mit minus 8,7 Prozent. Auch die Sparte Verkehr verzeichnet einen Rückgang von 2,2 Prozent. Einen Zuwachs gab es dagegen im Gastronomie- und Hotelgewerbe sowie in der Warenherstellung mit je 7,8 Prozent.

Innergebirg waren die Arbeitslosenzahlen am stärksten rückläufig. Den stärksten Rückgang gab es im Lungau (-8,4 Prozent), gefolgt vom Pongau (-5,7 Prozent) und dem Pinzgau (-0,7 Prozent). Anstiege verzeichneten dagegen der Flachgau mit der Stadt Salzburg (+4,7 Prozent) und der Tennengau (+2,4 Prozent).