Österreichs Kids Spitzenreiter im Mobil-Surfen

Jedes zweite österreichische Kind im Alter zwischen neun und 16 Jahren surft mit seinem Handy im Internet. Österreich liegt damit im europaweiten Vergleich im Spitzenfeld. Das ist das Ergebnis einer EU-Studie.

iPhone

dpa/Oliver Berg

In Österreich gehen besonders viele Kids über Smartphones ins Netz.

Österreichische Kinder und Jugendliche gehen besonders häufig übers Handy ins Internet. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Studie, in der die Internet-Nutzung von Kindern und Jugendlichen in 25 Ländern verglichen wurde.

Der Kommunikationswissenschaftler Philip Sinner war an der Studie beteiligt. Er erklärt: „33 Prozent aller befragten Kinder, die das Internet nutzen, nutzen das Internet mobil, also mit dem iPhone, Smartphone, iPod oder Blackberry. In Österreich nutzen 53 Prozent der Kinder und Jugendlichen das Internet mobil - das sind um 20 Prozent mehr und das ist ein wirklich großer Abstand.“

Das Handy als ‚digital bike shed‘

Ein Grund dafür könnten die relativ niedrigen Handy-Gebühren sein. Ein anderer, dass Kinder am Handy mehr Privatsphäre haben als am Computer. Philip Sinner schildert: „Das ist ein Phänomen, das man im Englischen als ‚digital bike shed‘ bezeichnet, also digitaler Fahrradschuppen. Das ist ein Ort, an den man sich zurückziehen kann. Am Laptop kann man leicht Sperren für Kinder einbauen und den nutzt vielleicht die ganze Familie. Das Telefon hingegen ist etwas höchst persönliches und wird eher nicht kontrolliert.“

Internetnutzung in Österreich:

Im Allgemeinen liegen österreichische Kinder bei der Internetnutzung im EU-Vergleich eher hinten. Neunjährige Kinder sind in Österreich durchschnittlich eine Stunde pro Tag im Internet, 16-jährige Jugendliche etwa doppelt so lange.

Sinner fügt hinzu: „Was natürlich auch wichtig ist. Das Handy kann der Jugendliche mitnehmen und seinen Freunden darauf neue Fotos und Videos zeigen.“ Laut dieser Studie sind die österreichischen Kids bei der mobilen Internetnutzung gleichauf mit ihren Altersgenossen in Großbritannien, Deutschland und Zypern. Eindeutige Spitzenreiter sind die griechischen Kinder, während Italien und Spanien die Schlusslichter bilden.

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