Flugrettung: Zwei Standorte bisher fix

Bei der Neuorganisation der Flugrettung im Land Salzburg gibt es vorerst nur ein Zwischenergebnis. Das Rote Kreuz hat im Auftrag des Landes zwei ganzjährige Hubschrauber-Standorte vertraglich fixiert: Stadt Salzburg und Zell am See (Pinzgau).

Notarzthubschrauber im winterlichen Einsatz.

Gerald Lehner

Christophorus-Notarzthubschrauber (NAH) in der Tauernregion.

Die Verträge mit den Flugrettungsbetreibern Christophorus Flugrettungsverein des ÖAMTC für den Standort Stadt Salzburg und mit dem Heli Ambulance Team (50 Prozent ÖAMTC, 50 Prozent Wucher Helikopter) sowie dem Schider Helicopter Service für den Standort Zell am See wurden Freitag unterzeichnet.

„Grundversorgung bereits gesichert“

Auf dem Salzburg Airport in der Stadt bleibt damit „Christophorus 6“ im Einsatz. Und in Zell ist „Alpin Heli 6“ weiter startklar. Mit diesen beiden Hubschraubern sei bereits die Grundversorgung mit Flugrettungsleistungen im Bundesland Salzburg sichergestellt, sagt Gesundheitslandesrätin Cornelia Schmidjell (SPÖ).

Mit Knaus & und Wolf noch keine Verträge

Nicht beendet wurden Verhandlungen des Landes und des Roten Kreuzes mit den Hubschrauber-Betreibern Roy Knaus (Martin Flugrettung) in St. Johann (Pongau) und Thomas Wolf in Saalbach-Hinterglemm.

Knaus-Rettungshubschrauber

ORF

Martin Flugrettung von Roy Knaus.

Dabei geht es um den Ganzjahres-Standort St. Johann und Winter-Standorte in Flachau (Pongau) und Saalbach (Pinzgau). Es spießt sich offenbar beim Ziel einer einheitlichen Abrechnung aller Flüge über das Rote Kreuz. Scheitern die Verhandlungen, könnte es auch künftig eine Fortsetzung unterschiedlicher Tarife für die Patienten geben, heißt es bei Insidern. Verhandlungsteilnehmer sind unterschiedlich optimistisch, ob eine Vereinbarung bis Jahresende gelingt oder nicht.

Die Abrechnungen für die Einsätze aller Flugrettungsunternehmen übernimmt laut Vorgabe der zuständigen Landespolitik künftig ausschließlich das Rote Kreuz (RK). Patienten sollen demnach keine Rechnungen mehr von Flugrettungsunternehmen bekommen.

Debatte „über Vertragsklauseln“

Warum die Verträge so kurz vor der Wintersaison noch nicht unterzeichnet sind, begründet Flugunternehmer Knaus gegenüber der APA so: Es gehe nicht um finanzielle Belange, sondern „nur um Vertragsklauseln“, die Knaus nicht näher erläutern wollte.

Es dürfte um die Einsatz-Verrechnung über das Rote Kreuz gehen, sagen Insider. Die Neuregelung bringe jedenfalls einen großen Vorteil für die Patienten, betont Landesrätin Schmidjell: „In Zukunft werde keine Rechnung mehr an Patienten zugestellt, wenn der Flugrettungseinsatz von der Sozialversicherung getragen wird.“

Notarzthubschrauber im winterlichen Einsatz.

Gerald Lehner

Notarzthubschrauber des ÖAMTC über dem Mitterpinzgau bei Saalfelden.

Versicherung für Berg- & Skisportler empfohlen

Übers Jahr gesehen seien 70 Prozent der Einsätze von der Sozialversicherung gedeckt, so Landesrätin Schmidjell.

Es gibt allerdings weiter einen Bereich, wo es für Unfallopfer sehr teuer werden kann - wenn sie keine private Zusatzversicherung haben: 30 Prozent betreffen alpine Sport- und Freizeitunfälle - zum Beispiel beim Skifahren, Snowboarden, Skitourengehen, Wandern und Klettern.

Diesen Sportlern wird von Experten dringend empfohlen, private Versicherungen abzuschließen, Mitglied bei alpinen Vereinen zu werden oder die Bergrettung mit mindestens 22 Euro pro Jahr zu fördern (diese Optionen beinhalten jeweils auch Versicherungsschutz für Berg- und Flugrettungseinsätze).

Auch Alpinunfälle über RK zu verrechnen

In Zukunft will das Salzburger Rote Kreuz auch bei alpinen Unfällen mit privaten Versicherungen direkt abrechnen, sodass auch in solchen Fällen die Patienten keine Rechnungen von Hubschrauberbetreibern mehr bekommen. In den letzten Jahren hatte es immer wieder Diskussionen über finanzielle Forderungen und Rechnungen gegeben.