Gasunfall in Radstädter Betrieb

Bei einem Gasunfall in Radstadt an der Gemeindegrenze zum steirischen Mandling sind am Montagabend zehn Personen leicht verletzt worden. In einem Gebäude war beim Umpumpen einer Flüssigkeit Reizgas ausgetreten.

Der Gasaustritt in einer Produktionsfirma für Schwaumstoffe war offenbar Folge einer chemischen Reaktion. Die genauen Umstände des Unfalls sind noch nicht bekannt. Die betroffene Firma arbeitet im Kunststoffbereich. Zehn Arbeiter klagten über Atembeschwerden und mussten ins Krankenhaus gebracht werden - acht von ihnen nach Schladming (Steiermark), die anderen beiden nach Schwarzach (Pongau).

Giftiger Stoff bei Umfüllung ausgetreten

Bei Wartungsarbeiten wurden in der Produktionshalle ca. 250 Liter des flüssigen Stoffes Desmodur T80 von einem geschlossenen Behälter in ein offenes Fass umgelagert. Dieser Stoff ist im Datenblatt als „sehr giftig“ beschrieben. Das Produkt wird hauptsächlich als Härter in Beschichtungsmaterialien oder Klebstoffen verwendet.

Mehrere Personen verletzt

Gegen 22:00 Uhr reagierte die Chemikalie, welche noch immer im offenen Fass im Objekt gelagert war, und der giftige Stoff verbreitete sich in Form von starkem Rauch/Reizgas im Fabriksgelände. In der Fabrikationsstätte arbeiteten zu diesem Zeitpunkt ca. 120 Personen. Durch die Reizgasentwicklung wurden mehrere Personen verletzt. Die Arbeiter wurden von den Betriebsverantwortlichen ins Freie gebracht. Zum Zeitpunkt der Erhebungen vor Ort wurden sieben Personen von den Rettungskräften versorgt.

Dämpfe durch Absaugung abgeleitet

Die Verletzten wurden zur weiteren Versorgung in das Krankenhaus Schladming gebracht. Weitere Betroffene mit leichten Verletzungen, Beeinträchtigungen bzw. Vergiftungssymptomen wurden von der Rettung erstversorgt bzw. vorsorglich behandelt. Die Dämpfe konnten durch die betriebseigene Absaugung abgeleitet werden. Der Brandschutzbeauftragte vom Betrieb war vor Ort. Die Produktion wurde vorerst eingestellt. Die installierten Sensoren der Betriebsanlage zeigten lt. Brandschutzbeauftragten nach der Absaugung keine Gefahrenwerte an.