Immobilien-Projekt: Unsicherheit für Anleger

Die Chancen der Anleger in der „Riverside“-Affäre haben sich weiter verschlechtert. Das riesige Bauprojekt in Rumänien, in das auch Salzburger hunderttausende Euro gesteckt hatten, könnte vor dem Aus stehen. Ein rumänisches Handelsgericht droht, das Unternehmen aufzulösen.

Sportplatz, Golfplatz, Einkaufszentrum, ein Hotel und rund 600 Häuser mit Büros und Wohnungen - so sieht das Projekt „Riverside“ im Herzen Rumäniens zumindest im Internet noch heute aus.

Internet-Bilder des Immbolienprojekts "Riverside" in Rumänien

ORF

„Bis zum Fünffachen des Kapitals versprochen“

Einer, der in das Projekt investierte, ist Alexander Reichl, Geschäftsführer einer Salzburger Immobilienfirma: „Ich bin Vertreter einer Salzburger Immobiliengesellschaft, die auf Anraten von Dr. Bernhard Kettl 2009 in Rumänien in des Projekt ‚Riverside‘ etwa 130.000 Euro investiert hat. Unser damaliger Firmenanwalt war Dr. Bernhard Kettl - und er hat uns lukrative Renditen versprochen. Für uns war es eigentlich ein aussichtsreiches Geschäft. Deshalb haben wir über ihn als Treuhänder investiert.“

Kettl habe „bis zum Fünffachen des eingesetzten Kapitals“ versprochen, ergänzt Reichl. Große Renditen wurden auch drei Klienten versprochen, die der Salzburger Anwalt Robert Morianz vertritt.

„Verfahren in Rumänien eingeleitet“

Doch Morianz lassen Nachrichten aus Rumänien Schlimmes befürchten. Die Projektbetreiberfirma „CEE Real Estate“ soll vor der Auflösung stehen: „Ich wurde mittlerweile von Gesellschaftern, die in dieser CEE noch involviert sind, dass öffentliche Verfahren in Rumänien eingeleitet wurden. Einerseits deswegen, weil die CEE keinen ordnungsgemäßen Firmensitz mehr hat, andererseits soll ein Antrag auf Auflösung der Gesellschaft vorliegen, was darauf schließen lässt, dass es um die Liquidität der Gesellschaft nicht zum besten bestellt ist.“

Für seine Mandanten bestehe deshalb die Gefahr, „dass die Gelder, die hier investiert wurden, möglicherweise für immer nicht mehr wiederzuerlangen sind“, ergänzt Morianz.

Versicherung, dass alles auf Schiene sei

„Salzburg heute“ erreichte den Rechtsanwalt Bernhard Kettl am Montag am Telefon. Er erzählte, dass das Projekt nach wie vor auf Schiene sei und er permanent von Gesellschaftern, die sich vom Projekt bereits verabschiedet haben, beschossen werde.

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Ansonsten gelte das, was er bereits im August versichert habe, betont Kettl: Die Investoren, die aussteigen wollen, können das nach Auslaufen der Sperrfrist in ihrem Vertrag. Sie bekämen ihr Geld danach zurück. Die Firma in Rumänien werde übrigens nicht aufgelöst, es werde lediglich gerade das Büro verlegt, so der Anwalt.