Baugrund: „Politik soll Wucherpreise bekämpfen“

Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften fordern von der Politik, diese müsse endlich die private Preistreiberei bei Baugrundstücken eindämmen. Vor allem im Zentralraum der Landeshauptstadt werde es immer schwieriger, Flächen für geförderten Wohnbau zu bekommen.

Baustelle einer Siedlung auf dem Land

ORF

Die Grundstücke gehen den Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften aus. Zum Teil auch auf dem Land, aber vor allem in der Stadt Salzburg, sagt Christian Wintersteller, Geschäftsführer der GSWB und Sprecher aller Gemeinnützigen Bauträger in Salzburg.

Und weil private Bauträger inzwischen bereit sind, mehr als doppelt so viel zu bezahlen - als für geförderten Wohnbau erlaubt ist, werde die Lage immer schwieriger, kritisiert der GSWB-Manager.

„Bestehende Gesetze besser nutzen“

Wintersteller fordert konkrete Maßnahmen der Politik ein: „Die Stadt Salzburg könnte beginnen, die schon bestehenden Möglichkeiten laut Raumordnungsgesetz zu nutzen. Sie könnte Vorbehaltsflächen für den geförderten Mietwohnungs- und Eigentumswohnungsbau auszuweisen.“

Für unbenützte Baugrundstücke sollte endlich eine Infrastruktur-Steuer eingehoben werden. Die Baudichte in der Stadt Salzburg müsse erhöht werden: „Die Dichten sind immer ein schwieriges Thema, was die Nachbarschaften betrifft. Dennoch: In der Stadt Salzburg leben wir in einer Stadt und nicht in einem Dorf. Das Bewusstsein, dass man hier auch städtisch und dichter bauen muss, das muss einfach wachsen.“

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Die wahrscheinlich - politisch heikelste - Forderung: Bauland, dass zehn Jahre lang nicht genützt wurde, müsse rückgewidmet werden.

Das fordert auch Markus Sturm von der Genossenschaft Salzburg: "Das wäre eine Maßnahme, um zu zusätzlichen Grundstücken zu kommen. Dazu wäre eine mobilisierende Maßnahme, wenn Baugrund nach zehn Jahren ohne Nutzung wieder in Grünland rückgewidmet würde.“

Andernfalls, so die Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften, würden in drei bis fünf Jahren im Salzburger Zentralraum für geförderten Wohnbau keine Grundstücke mehr zur Verfügung stehen.