Chemie und Physik für Kindergartenkinder

Mit Chemie- und Physikexperimenten für Kindergartenkinder will die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung Kleinkindern die Angst vor diesen Fächern nehmen und langfristig die Berufswelt verändern, denn Fachkräfte in Chemie, Physik und Technik sind stark gefragt.

74 Prozent der Frauen an österreichischen Universitäten studieren ein geisteswissenschaftliches Fach, nur 21 Prozent belegen ein technisches Studium. Diese Zahlen sprechen für sich. Nachwuchs in technischen Berufen ist stark gefragt.

Mit Physik- und Chemieexperimenten für Kindergartenkinder will die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung nun gegensteuern. Insgesamt wurden 60 Experimente ausgearbeitet, die Kleinkindern die Angst vor diesen Fächern nehmen und damit langfristig die Berufswelt verändern sollen. Die Lehrer der Landwirtschaftsschule Ursprung sind sich einig: Man kann nicht früh genug damit beginnen, Kinder für naturwissenschaftliche und technische Fächer zu begeistern - vor allem auch Mädchen.

„Forschergeist bei Kindern stark vorhanden“

Konrad Steiner, Lehrer der Höheren Landwirtschaftsschule Urstein, schildert seine Erfahrungen: „Die Frage ist immer: Wozu brauch ich das? Den Schülern ist gar nicht klar, warum Physik und Chemie für den Normalbürer wichtig ist. Im ersten Jahr mache ich den Schülern deshalb erstmals klar, welche Physik uns alle umgibt.“

Eva Nobis, Kindergartenleiterin des Kindergartens Moosstraße in Seekirchen, sagt: „Dieser Forschergeist ist bei den Kindern stark vorhanden in diesem Alter und mit den tollen Materialien, die wir nun zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist es leicht, die Kinder dafür zu motivieren.“

Technik-Unternehmen sponsorn die Spürnasenecke

Weil die Gemeinden zu wenig Geld haben, wird die Ausstattung der sogenannten Spürnasenecke von einem Sponsor übernommen Diese Entscheidung war nicht uneigennützig, denn auch Medizintechnik-Unternehmen suchen Nachwuchs. Michael Reiter von Tecan aus Grödig erklärt: „Wir sehen im derzeitigen Bildungssystem noch nicht wirklich den Anker und deshalb gibt es diese Initiative, um Nachwuchskräfte ins Unternehmen zu bekommen.“

Lehrer Konrad Steiner hofft, dass auch noch andere Unternehmen sich am Sponsoring der Spürnasenecke für Kindergärten beteiligen. „Eine Vision wäre, dass irgendwann jeder Kindergarten so eine Spürnasenecke hat.“