Oldtimer-Glockneretappe bei Nebel

Mit Oldtimer aus den Baujahren 1927 bis 1972 haben insgesamt 57 Teilnehmerteams am Freitag die Großglockner Hochalpenstraße zwishen Ferleiten (Pinzgau) und Heiligenblut bezwungen - und das zum Teil bei Nebel und knapp null Grad.

Zum sechsten Mal findet heuer die Saalbach Classic statt. Am Freitag stand dabei die Königsetappe auf dem Programm - von Saalbach über die Hochalpenstraße nach Heiligenblut und retour. Die Autos waren poliert, und geschmiert - einzig der dichte Nebel auf der Salzburger Seite machte den Fahrern das Leben schwer - so wie auch Rallye-Legende Walter Röhrl: „Die Autos haben ja keinerlei technische Hilfen wie ein modernes Auto. Der Fahrer ist wirklich noch darauf angewiesen, dass er ein Gefühl hat. Der hat noch kein ABS, keine Servolenkung. Und das ist natürlich eine Herausforderung - aber ich glaube, das ist das, was die Leute suchen. Dementsprechend ist auch die Freude groß, wenn man das hinter sich bringt.“

Auf der Kärntner Seite war der Himmel dann strahlend blau, dann kommen die Oldtimer so richtig zur Geltung - wie beispielsweise das älteste Modell heuer: ein Lancia Lambda, Baujahr 1927.

„Fahrer und Beifahrer ist eiskalt“

Doch Fahrer und Beifahrer waren der Witterung ganz ausgesetzt - bei Temperaturen um null Grad: „Dem Fahrer ist eiskalt, dem Beifahrer ist auch eiskalt“, sagte Peter Maierhofer am Steuer eines Ford Speedster, Baujahr 1930. „Und wirklich viel gesehen hat man nicht beim Hinauffahren. Es war schon etwas anstrengend.“

„Beim Nebel oben war’s schon kalt, es war nur die Nase frei“, schilderte Gertrud Herzog, die am Beifahrersitz eines Riley Two Sports aus dem Jahr 1938 saß. „Es war wirklich an der Grenze, aber sehr schön.“ Und Rainer Assfalg, der einen 90 Jahre alten Alvis Experimental pilotierte, sinnierte angesichts der Kälte: „Warum tun wir uns das an? Es ist die letzte Möglichkeit, legal illegal unterwegs zu sein.“

Gefühl, „noch selbst etwas zu bewegen“

23 verschiedene Automarken waren heuer am Start, darunter beispielsweise ein seltener Vauxhall Special 1932 oder ein BMW 328 aus dem Jahr 1938 - echte Liebhaber-Stücke- „Es ist einfach die Faszination, dass du noch das Gefühl hast, dass du noch ein wichtiger Teil bist, dass das Auto gut fährt“, so Rallye-Legende Röhrl. „Denn die modernen Autos fahren von alleine. Da hast du das Gefühl: Ich bin derjenige, der das bewegt, der das perfekt fährt. Und das ist auch die Motivation der Leute, warum sie immer wieder zu alten Autos zurückkommen, um sich selbst zu bestätigten und zu sagen: Ich bin doch ein guter Fahrer.“

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Oldtimer im Nebel

Bei Nebel und null Grad wagten sich am Freitag die Oldtimer-Piloten auf die Großglockner Hochalpenstraße - und froren auch ordentlich in den Gefährten.

Teams aus sechs Nationen sind bei der sechsten Saalbach Classic in diesem Jahr mit dabei - und drei Tage lang auf der insgesamt rund 660 Kilometer langen Strecke unterwegs: Der Großglockner war die Königsetappe der Saalbach Classic. Am Samstag geht es in die letzte Runde Salzburg-Bayern mit Zieleinlauf in Saalbach-Hinterglemm.