Studie: Zuzug von Ausländern in Salzburg

150.000 Menschen haben in der Stadt Salzburg ihren Hauptwohnsitz. Ein Viertel davon sind Ausländer, nur wenige sind Flüchtlinge im eigentlichen Sinn. Das zeigt ein neues Buch, das Universität und Stadt erarbeitet haben.

Migration sei deutlich mehr als die Flüchtlingsbewegung der vergangenen Jahre. Und auch deutlich mehr als die Gastarbeiter in den Sechziger- und Siebziger-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Stadt Salzburg sei stets ein Ort der Zuwanderung, mehr als alle anderen Städte Österreichs mit Ausnahme Wiens: „Arbeit, Alltag und Migration“ heißt ein neues Buch, das Universität und Stadt Salzburg gemeinsam erarbeiteten und nun präsentierten.

Von den 150.000 Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg haben, sind ein Viertel ausländische Staatsbürger aus insgesamt 147 verschiedenen Ländern der Welt. Die Migrationsentwicklung gestaltete sich in Salzburg nicht anders als im Rest der Welt.

Nur zehn Prozent sind klassische Flüchtlinge

Nur knapp zehn Prozent der weltweiten jährlichen Wanderungsbewegungen entfallen auf politisch motivierte oder kriegsbedingte Flüchtlinge.

Den Großteil machen Migranten aus, die wegen Bildung, Karriere, Heirat oder aus ökonomischen Gründen nach Salzburg gekommen sind. Diese Mobilisierungsgründe waren in Salzburg schon immer so, sagte die Historikerin und Vizerektorin der Uni Salzburg, Sylvia Hahn: „Wenn wir Zuwanderung nicht hätten, hätten wir eigentlich eine sinkende Bevölkerungsanzahl in der Stadt.“

Migrationsbuch

ORF

Das Buch zeigt die Migrationsströme und Mobilisierungsgründe

Zuwanderung begann schon vor Gastarbeiterwelle

Auch Peter Kramml, der Leiter des Hauses der Geschichte in Salzburg, spannt den Zuwanderungsbogen wesentlich weiter als bis zur Gastarbeiterbewegung beginnend vor 60 Jahren. „Wenn wir an die Arbeitsmigration des 19. Jahrhunderts denken oder an die Baufachleute, die nach Salzburg gekommen sind oder wenn sie noch ein Beispiel ist auch der Berufstand der Rauchfangkehrer, der ja aus dem Friulanischen kam und auch das waren frühe Gastarbeiter“, schilderte Kramml.

Das Buch „Arbeit, Alltag und Migration“ in den vergangenen sechs Jahrzehnten, erarbeitet von der Universität Salzburg und der Stadt, ist der Auftakt einer ganzen Schriftenreihe, die sich mit der Zuwanderung befasst.