Verkehrsunfall Leogang: Lenker auf Amokfahrt?

Nach einem Verkehrsunfall in Leogang (Pinzgau) mit einem Toten und vier Schwerverletzten sind neue Ermittlungsdetails bekannt geworden. Der norwegische Lenker soll laut Augenzeugen vor dem Unfall eine Amokfahrt begangen haben.

Mit weit überhöhter Geschwindigkeit soll der 43-jährige norwegische Urlauber am 20. Februar von Saalfelden in Fahrtrichtung Leogang unterwegs gewesen sein. Dabei soll der Mann mehrmals vor ihm fahrende Autos riskant überholt und bereits diese mit seiner Fahrweise gefährdet haben. Diese Beobachtungen meldeten Augenzeugen nach Bekanntwerden des tödlichen Verkehrsunfalles. Im Leoganger Ortsteil Hirnreit kam es dann zum folgenschweren Zusammenstoß: der Norweger kollidierte frontal mit dem Pkw eines 24-jährigen Einheimischen. Der junge Mann starb noch an der Unfallstelle.

Norweger: durch Fahrverhalten Tod riskiert

Der Norweger sitzt seit vergangener Woche in der Justizanstalt Salzburg in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Mordverdachts ermittelt - mehr dazu in: Mordverdacht nach schwerem Unfall (salzburg.ORF.at; 03.3.2017).
Ausschlaggebend für das Verhängen der Untersuchungshaft war das Fahrverhalten des Norwegers. Der Mann war laut Unfallgutachten am 20. Februar gegen 21.00 Uhr auf der Hochkönig-Bundesstraße mit seinem Pkw auf der falschen Fahrbahnseite mit 140 bis 150 km/h bei einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h unterwegs. Die Staatsanwaltschaft geht von einem bedingten Tötungsvorsatz seitens des Beschuldigten aus. Der Mann sei extrem gefährlich gefahren, er habe durch sein Fahrverhalten den Tod des Opfers „ernstlich für möglich“ gehalten, sagte Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg.

Augenzeugen bereits einvernommen

Jene Augenzeugen, die das gefährliche Fahrverhalten des Norwegers am Unfalltag bereits in Saalfelden beobachtet hatten, wurden bereits von der Polizei einvernommen. Die Ermittlungen wegen Mordverdachts dürften maßgeblich auf den Aussagen über das riskante Fahrverhalten des Norwegers beruhen.

Solches Verhalten nehme den Tod von Menschen in Kauf, begründet der Sprecher der Staatsanwaltschaft Robert Holzleitner die Ermittlungen wegen Mordverdachts. Zumindest, sagt Holzleitner weiter, finde sich der Amokfahrer damit ab, das jemand ums Leben kommt.

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