Ärzte gegen Einsparungen im Gesundheitsbereich
Die Gesundheitskosten steigen von Jahr zu Jahr: die Patienten werden älter, die Medikamente greifen besser, die Technik wird ausgefeilter und folglich auch teurer. Alleine im vergangenen Jahr stiegen die Ausgaben im öffentlichen Gesundheitsbereich im Vergleich zu 2014 um fünf Prozent. Bisher war österreichweit vorgesehen, dass die Ausgaben im Gesundheitswesen jährlich um 3,6 Prozent steigen sollen. Nach dem kürzlich vereinbartem Finanzausgleich soll dieser Prozentsatz von 2017 bis 2021 schrittweise auf 3,2 Prozent gesenkt werden.
Stöckl glaubt an Machbarkeit
Obwohl bisherige Sparziele nie erreicht wurden, glaubt Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) an die Umsetzung der neu definierten Sparziele. „Wir müssen auf alle Fälle die Zusammenarbeit unter den Spitälern weiterhin stärken, wir müssen endlich die Patientenströme richtig steuern und vor allem Doppel- und Dreifach-Untersuchungen eindämmen“, sagte Stöckl.
Aufgeheizte Stimmung bei Ärztekammer
In der Salzburger Ärztekammer sorgte der Beschluss für jede Menge Ärger, denn langfristig gehe der Sparkurs auf Kosten der Patienten. „Im Spitalsbereich wird es unter Umständen längere Wartezeiten auf Operationen und auf Betten geben. Bei Fachärzten mit eigenen Ordinationen werden Behandlungen durch den massiven Sparkurs noch mehr aus dem Spital ausgelagert, dadurch werden Patienten länger warten müssen und die Kapazitäten werden enger“, sagte Walter Arnberger von der Salzburger Ärztekammer.
Sollte die Deckelung der Ausgaben im Gesundheitsbereich tatsächlich beschlossen werden, dann wird die Österreichische Ärztekammer streiken. Schon am 14. Dezember informieren Salzburgs Ärzte in ihren Ordinationen über den geplanten Sparkurs von Bund und Ländern. Anders hingegen in Wien, hier streiken die Ärzte am 14. Dezember.