Apotheken fit machen für Demenzkranke

In Salzburg wird daran gearbeitet, die Apotheken besser für Bedürfnisse von dementen Patienten vorzubereiten. Die Ersten, die geistigen Abbau bemerken, sind nach den Angehörigen von Kranken oft auch ihre Apotheker.

Abbild eines schwarz gefärbten Kopfes im Profil, mit einem Puzzlestück in der Mitte des Kopfes

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Wenn nach und nach Gehirnfunktionen nachlassen oder ausfallen, dann wird die Lage rasch sehr schwierig

113.000 Österreicher leiden an Demenzkrankheiten. Tabletten sind nur ein Mittel der Wahl im Umgang mit Demenz und Alzheimer. Viel wichtiger als Medikamente sind für Betroffene und Angehörige oft die Gespräche, Literaturhinweise, Selbsthilfegruppen und ganz konkrete Hilfe bzw. Tipps für den Alltag. 23 von 31 Apotheken in der Landeshauptstadt sollen daher durch das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ zu Anlaufstellen für Betroffene werden.

Wenn Kunden nicht mehr können

Kornelia Seiwald von der Salzburger Apothekerkammer sagt, dass das Fachpersonal in den Apotheken erkennen sollte, ob man Sachfragen mit dem Kranken selbst noch klären kann: „Oder muss man Kontakt mit Angehörigen aufnehmen, um gewissen Dinge zu besprechen.“

Die Pharmazeutin und Apothekerin Susanne Fleissner von der Apotheke an der Fürsten-Allee in Salzburg-Nonntal: „Wir haben sehr viele Stammkunden. Und es fällt auf, wenn sich jemand anders verhält. Man kann dann auch besser helfen in der Apotheke.“

Nach dem Vorbild von Apotheken in Niederösterreich und Wien werden auch in Salzburger Apotheken nun so genannte „Tool-Boxen“ mit Informationsmaterial aufgestellt. Die Mitarbeiter erhalten Schulungen, sagt Fleissner: „Es gibt dazu eine Seniorenbetreuung in Salzburg, von der viele noch nichts wissen. Auch für die Angehörigen sind diese Betreuer da. Daneben gibt es noch Selbsthilfegruppen. Da kann in Gesprächen besser ermitteln, was die nächsten Schritte wären.“

Tipps, Gespräche, keine Wundermittel

Und Fleissners Kollegin Seiwald ergänzt, Alzheimer Austria sei auch mit im Boot: „Es ist uns sehr wichtig, dass wir mehr über die Bedürfnisse der Menschen erfahren, damit wir dann auch richtig reagieren können.“

Wundermittel gegen Demenz und Alzheimer gibt es nicht. Aber gute Gespräche und Hinweis können oft schon wirken wie kleine Wunder.

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Wichtige Beratungsstellen

ORF-Redakteurin Hannelore Hopfer hat sich bei Salzburger Apothekerinnen erkundigt, wohin die Reise beim neuen Programm für Demenzkranke.

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