Böller zerfetzt Schülerin zwei Finger

Im Unfallkrankenhaus Salzburg haben Chirurgen nach der Böllerexplosion vom Samstag den linken Zeige- und Mittelfinger einer 15-Jährigen nicht mehr retten können. In Bad Ischl (OÖ) sucht die Polizei nach dem unbekannten Verursacher.

Bereits am Samstagabend operierten Chirurgen in Salzburg die Schülerin aus Ebensee (OÖ). Ihr linker Zeige- und Mittelfinger waren nicht mehr zu retten. Daumen, Ringfinger und der kleine Finger konnten erhalten werden und dürften ihre Funktion behalten, ist der ärztliche Leiter des Salzburger Unfallkrankenhauses, Josef Obrist, zuversichtlich.

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Warnungen von Fachleuten

Unterschätzen viele die Zerstörungskraft von Knall- und Feuerwehrskörpern? Sie seien keineswegs „harmlos“, warnen Experten.

In zwei Tagen wisse man mehr, dann könne man sehen, wie die Durchblutung der Haut und der Weichteile funktioniert, sagt Obrist: „Es handelt sich um eine Explosionsverletzung mit entsprechender Einsprengung in die Weichteile.“ Bei einem gutem Heilungsverlauf kann die 15-Jährige am Mittwoch von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt werden, so Obrist.

Polizei fahndet nach Verursacher der Explosion

Nach der Böllerexplosion bei dem Krampuslauf muss die Polizei in Bad Ischl die Hintergründe ermitteln und fahndet nach dem Verursacher der Böllerexplosion. Derartige Explosionen führen immer wieder zu schweren Verletzungen. Hauptursache sei die falsche Handhabung oder die Verwendung illegaler Böller, sagt der Salzburger Pyrotechnik-Sachverständige Christian Czech.

Im Umlauf sind erlaubte Schwarzpulver-Knallsätze und verbotene Blitzknallsätze. Sie sind besonders gefährlich, weil es hier nicht zu einer Verpuffung, sondern einer Detonation mit enorm schneller Abbrandgeschwindigkeit komme - wie bei einer Sprengung, sagt Czech.

Fachmann erklärt einfache Grundregeln

Im Umgang mit Böllern würden oft die einfachsten Grundregeln missachtet, so Czech. „Böller werden auf den Boden gelegt und am äußersten Ende der Zündschnur entzündet. Man hält sie nicht in der Hand und wirft sie dann weg, sondern legt sie immer zuerst auf den Boden. Außerdem zündet nur einer an, die anderen schauen zu. Dann entfernt man sich so rasch wie möglich“, erklärt Czech.

Gerade zur Zeit der Krampusläufe und zu Silvester rät der Sachverständige, nur zugelassene Knallkörper zu verwenden und jeweils die Gebrauchsanweisung genau zu beachten.

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