Neues Landeverfahren über Gaisberg
Gerald Lehner
Airbus A380 über dem Gaisberg im Steigflug nach Nordwesten. Die neuen An- und Sinkflüge erfolgen ab Herbst in Gegenrichtung und noch etwas östlich - ehe über Elsbethen und Anif (Flachgau) um (bis zu fast) 180 Grad gedreht und auf dem Airport von Süden her gelandet wird. Es handelt sich dabei nicht um den seit langem diskutierten Südanflug vom Tennengebirge her
Etwa jede zehnte Landung auf dem Salzburger Flughafen soll künftig so erfolgen.
Das neue Verfahren betrifft Flugzeuge, die von Norden bzw. Nordosten kommen. Sie fliegen östlich an der Stadt Salzburg im Bereich Gaisberg und Rauchenbichl in größerer Höhe vorbei, drehen dann in einer weiten Kurve über Elsbethener Gemeindegebiet nach Steuerbord (rechts) und setzen von Süden her zur Landung an.
Hoch über Gaisberg & Schwaitl herein
Es ist eine Mischung aus neuer Anflugroute und neuem Landeverfahren, die die amtliche Flugsicherung ausgetüftelt hat.
Für den Salzburger Flughafen-Direktor Roland Hermann handelt es sich um eine kleine Sensation: „Es ist ein tolles Verfahren über unbesiedeltes Gebiet für unsere Piste 33.“
Auf dem PC simuliert:
FSX-Flugsimulation: Gerald Lehner
Anflughöhe (Sichtflugverfahren von Norden her) etwas westlich des Gaisberggipfels in gleicher Höhe nach Süden in 4.200 Fuß, ca. 1.400 Meter Seehöhe. Links unten: Rauchenbichl. Rechts unten neben dem Flugzeug: Elsbethen-Glasenbach. Hinten rechts im Tal: Hellbrunner Berg. Ganz hinten rechts: Watzmann, Hochkalter, Untersberg
Der Hauptunterschied in Bezug zur Stadt ist die Flughöhe - je höher, umso geringer ist der Lärm auf dem Boden: „Es ist kein Anflug für extrem schlechtes Wetter. Man kann ihn bei schönem und relativ schönem Wetter durchführen. Der Flieger kommt dabei über den Gaisberg herein, aber in einer Höhe von etwa 1.000 Metern über dem Salzburger Becken. Bisher waren es 250 Meter und viel weiter westlich.“
FSX-Flugsimulation: Gerald Lehner
Szenario im Sinkflug vor der letzten Rechtskurve, Blick nach Nordwesten. Rechts: Gaisberg. Unter dem Flugzeug: Kapuzinerberg. Rechts unter dem Flugzeug: Rauchenbichl. Links unten: Elsbethen-Glasenbach. Roter Punkt: Flughafen
Triebwerke beim Sinken fast im Leerlauf
Wegen des längeren Gleit- und Sinkfluges mit geringer Triebwerksleistung vor dem Endanflug auf die Piste gebe es auch weniger Abgas, sagt Flughafendirektor Hermann. Und Freilassing werde dabei überhaupt nicht überflogen. Von den täglich rund 20 Landungen auf dem Salzburg Airport sollen ab Herbst zwei bis drei nach diesem Verfahren durchgeführt werden.