Talschluss Hüttschlag

In der Serie „119 Plätze, 119 Schätze“ hat die Gemeinde Hüttschlag (Pongau) den Talschluss Hüttschlag nominiert. Für Naturliebhaber und Wanderer gibt es dort aber nicht nur im Freien einiges zu entdecken.

Der Talschluss des Großarltals in Hüttschlag zählt zu den ursprünglichsten Bereichen im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist ein weites, teilweise versumpftes Becken, das vom 2.884 Meter hohen Keeskogel gekrönt wird. Dieser ist der einzige Gletscher im Großarltal. Vor allem für Wanderer ist das Alm-Gebiet ein wahres Paradies. Vom Parkplatz Stockham führt ein Fahrweg in den kesselförmigen Talschluss.

119 Plätze, 119 Schätze Talschluss Hüttschlag

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Seltene Pflanzen in verlandetem See

Bis zum sogenannten „Seegut“ war früher ein See, der 1796 noch erwähnt wird, heute aber verlandet ist. Seltene Pflanzen haben hier ihren Standort, etwa der Sonnentau, der Fieberklee oder Knabenkräuter aus der Familie der Orchideen.

Mächtige Wasserfälle des Gstöß- und Lienbachs und des Schöderbachs bilden die Großarler Ache, dier hier kristallklares Wasser führt, das man auch jederzeit bedenkenlos trinken kann.

Ötzlsee als Paradies für Fischer

Wandert man noch weiter in den Talschluss hinein, dann kommt man zunächst zu einem Wildgehege und dann zum Ötzlsee. Hier beginnt auch der schönste Bereich des Talschlusses, der Wanderer und Radfahrer zu einer ausgiebigen Pause einlädt. Kinder können im glasklaren Bach spielen, Wanderer auf den Bänken rund um die Natur-Kneippanlage rasten oder ihre Schuhe ausziehen und die Füße im kalten Wasser erfrischen.

119 Plätze, 119 Schätze Talschluss Hüttschlag

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Der Ötzlsee ändert je nach Witterung und Wasserzufluss seine Form und Größe

Der Ötzlsee selbst ändert je nach Witterung und Wasserzufluss seine Form und Größe. Manchmal, wenn der Weg vom eiskalten Wasser überspült ist, ist der Ötzlsee auf dem „normalen“ Weg kaum zu erreichen. Fischer freuen sich hier im Talschluss übrigens über einen hervorragenden Bestand an heimischen Bachforellen, Äschen und Saiblingen.

Naturschauspiel Schödersee

Vom Ötzlsee führt auch der Anstieg auf einem mäßig steilen aber oft sehr nassen Steig durch das Schödertal zum Schödersee (1.432 m). Der Schödersee ist ein periodischer See, der nur nach starken Regenfällen oder nach der Schneeschmelze gefüllt ist. Im Sommer trocknet er aufgrund seiner unterirdischen Abflüsse oft zur Gänze aus, dann weiden hier Kühe.

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Die Großarler Arche mäandert durch den Hüttschlager Talschluss

Sehenswürdigkeiten beim Eingang zum Talschluss

Weitere Sehenswürdigkeiten gibt es am Eingang zum Talschluss. Hier kann man im Talmuseum die Ausstellung „Auf der Alm - zwischen Himmel und Erde“ erleben und bestaunen oder ins Bauernladenstüberl oder beim Talwirt einkehren. Dort gibt es auch eine interessante Perchtenmaskenausstellung zu sehen.

Talwirt Hermann Prommegger hat dort im Keller eine eigene Werkstatt, in der er aus einfachen Holzstücken beeindruckende Masken fertigt. Ein Großteil davon kann in der Ausstellung bestaunt werden, insgesamt hat Prommegger in den letzten 35 Jahren mehrere tausend Masken geschnitzt.

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Hermann Prommegger hat in den letzten 35 Jahren mehrere tausend Masken hergestellt

Beim Bauernladenstüberl gibt es außerdem einen neu angelegten „Bibelweg“, der den krönenden Abschluss vom Kapellenweg bildet, der von Großarl bis Hüttschlag führt.

Anfahrt

Mit dem Auto geht es von St. Johann im Pongau kommend auf der gut ausgebauten Straße ins Gasteinertal. Hüttschlag liegt ca. acht Kilometer südlich von Großarl und zählt wohl zu den schönsten Bergsteigerdörfern Österreichs. Den noch einmal sieben Kilometer entfernten Talschluss des Großarltals erreicht entweder auf dem Radweg mit dem Fahrrad oder ganz bequem mit dem Auto.

Der Parkplatz Stockham ist von St. Johann auch mit dem ÖBB-Bus zu erreichen. Außerdem gibt es ein Alm- und Wandertaxi, für das allerdings eine Anmeldung am Vortag erforderlich ist.

„119 Plätze 119 Schätze“: Talschluss Hüttschlag

Die Gemeinde hat den Talschluss in Hüttschlagnominiert, in dem es nicht nur für Wanderer viel zu entdecken gibt.