Das Schlössl in Nußdorf

Nußdorf am Haunsberg (Flachgau) hat die Gegend rund um die Kirche St. Pankraz nominiert - auch „Schlössl“ genannt. Dort trifft barocke Kunst auf Reste urzeitlicher Kreaturen - ein ungewöhnliche und interessante Mischung.

Von der Nordseite des Haunsbergs schaut die Kirche St. Pankraz seit über 300 Jahren auf die Gemeinde Nußdorf herunter. Die Nußdorfer nennen ihre kleine Kirche am Haunsberg auch „Schlössl“. Denn St. Pankraz soll vor hunderten von Jahren auf den Mauern eines Renaissance-Schlosses gebaut worden sein, erzählt der Nußdorfer Hobbyhistoriker Josef Schmidinger.

Kirche St. Pankratz außen

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Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 7.1.2016

Barocker Prunkt trifft schlichte Eleganz

Wenn von St. Pankraz die Rede ist, sprechen manche auch vom Salzburger Dom im Miniaturformat. Denn die Baupläne für St. Pankraz soll der bekannte Dombaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach im Jahr 1706 abgesegnet haben. Erlach verewigte sich schon in Bauwerken wie der Kollegienkirche oder der Dreifaltigkeitskirche in der Stadt Salzburg. Der reiche Stuckaturschmuck, die beiden Kanzeln von Josef Schmidt und die schönen Statuen von Simon Fries lassen das Innere von St. Pankraz prunkvoll wirken - typisch barock eben. Schlicht wird das Schlössl durch minimalistische Malereien von verschiedenen Salzburger Künstlern.

Kirche St. Pankratz innen

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Gasthaus beim Schlössl

Direkt neben dem Schlössl - im ehemaligen Mesnerhaus - lädt das „Wirtshaus Schlössl“ zum Einkehren ein. Die beiden urigen Stuben des Wirtshauses strahlen Wärme aus und zwingen die Gäste so fast zum Sitzenbleiben. Nur die Aussicht lockt viele dann wieder ins Freie. Denn vor den Toren des Schlössls können die Besucher den Blick über Salzburg, Bayern und Oberösterreich genießen.

Aussicht von Kirche St. Pankratz

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Für die Wirtin, Daniela Mackinger, ist der Platz neben dem Schlössl am Haunsberg etwas ganz besonderes. Sie hat schon an vielen Orten dieser Welt gewohnt, aber in Nußdorf hat sie sich ganz bewusst niedergelassen. Die Gegend rund um das Schlössl und das Wirtshaus ist für Mackinger nämlich „ein außergewöhnlicher Kraftplatz“, sagt sie.

Stube Wirtshaus Schlössl

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Spuren von 50 Millionen Jahren

Am nahe gelegenen Parkplatz der Kirche St. Pankraz beginnt der Nußdorfer Geologiepfad. Auf einer Länge von knapp vier Kilometern können Besucher auf den Spuren von urzeitlichen Kreaturen wandern. Dort - im ehemaligen Steinbruch von Nußdorf - können die ‚Nachwuchsgeologen‘ 50 Millionen Jahre alte Fossilien, wie Muscheln, Schnecken, Haifischzähne, Korallen oder Seeigel finden. Denn vor genau 50 Millionen Jahren war ganz Salzburg und damit auch Nußdorf ein seichtes und warmes Meer. Für Meerestiere hätten dort optimale Lebensbedingungen geherrscht, sagt Hobbygeologe Hannes Peschl aus Laufen (Bayern).

Alles, was Besucher für die fossile Schatzsuche brauchen, sind: Festes Schuhwerk, Schutzbrille, eine kleine Hacke und Forschergeist.

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Reise in die Vergangenheit im Flachgau

Nußdorf am Haunsberg hat die Gegend rund um die Kirche St. Pankraz zum schönsten Platz der Gemeinde gewählt. Warum das so ist, hat Redakteurin Valerie Gros herausgefunden.

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Überblick auf einer Seite: Das Schlössl in Nußdorf am Haunsberg
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