M wie Morbus Sudeck

Diffuse Schmerzen mit Schwellungen oder Rötungen am Handgelenk, am Sprunggelenk oder an der Schulter mit unklarer Herkunft könnte ein Hinweis auf eine Sudeck-Erkrankung sein.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 5.6.2015

Ähnlich wie Alois Alzheimer die nach ihm benannte Demenzerkrankung um das Jahr 1900 entdeckte, so beschrieb um dieselbe Zeit der Hamburger Chirurg Paul Sudeck folgendes Beschwerdebild, das später nach ihm benannt werden sollte: unklare Schmerzen oder Schwellungen an Stellen, die durch eine Verletzung oder einen Bruch beeinträchtigt waren. Also zum Beispiel am Handgelenk, an den Fußknöcheln oder der Schulter. Die betroffenen Stellen können gerötet und überwärmt sein, die Beweglichkeit des Gelenks ist eingeschränkt.

Morbus Sudeck - geschwollenes Handgelenk

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Herkunft unklar

Die Herkunft der Beschwerden ist unklar, denn die Verletzung oder der Bruch sind im Grunde ausgeheilt. Es wird vermutet, dass der Heilungsprozess gestört verlaufen ist und zu den genannten Beschwerden geführt hat. Die Stärke der Schmerzen muss übrigens nicht mit der Schwere der Erkrankung zusammenhängen.

Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie von der Privatklinik Bad Vigaun

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Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun.

„Es können relativ leichte Verletzungen zu einem Morbus Sudeck mit starken Schmerzen führen“, so Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun. Bei einem großen Teil der Betroffenen treten die Schmerzen auch in Ruhe auf. Sie schildern ein Brennen oder Prickeln, die betroffenen Gliedmaßen sind geschwächt, geschwollen und teilweise gerötet.

Sudeck ist heilbar

Was die Behandlung betrifft, so steht die konservative Schmerztherapie an erster Stelle. Zusätzlich helfen auch Physio- und Ergotherapie, um die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks wieder zu verbessern. Allerdings sollten diese Maßnahmen sehr vorsichtig durchgeführt werden, da sonst die Schmerzen wieder akut werden können, empfiehlt Frank Genelin. Auch eine medikamentöse Therapie mit Biphosphonaten (die etwa bei Osteoporose zum Einsatz kommen) wird diskutiert. Auf alle Fälle gilt: Je früher man die unklaren Beschwerden abklären lässt und eine Behandlung beginnT, desto größer sind die Heilungschancen.

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