I wie Iliosakralgelenk

Das Iliosakralgelenk im Bereich des Beckens verbindet das Kreuzbein mit dem Darmbein. Blockaden, Entzündungen und Abnützungserscheinungen an diesem Gelenk können starke Schmerzen bereiten.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 8.5.2015

Im Grunde ist die gelenkige Verbindung zwischen dem Darmbein (Os ilium) und dem Kreuzbein (OS sacrum) wenig beweglich. Trotzdem ist es für die Kraftübertragung von der Wirbelsäule auf das Becken bzw. die Beine von großer Bedeutung.

Durch Stürze, Stöße, Abnützungserscheinungen (vor allem bei älteren Personen), Fehlhaltungen, ruckartige Bewegungen oder Verdrehungen des Beckens können schmerzhafte Beeinträchtigungen auftreten.

Zeichnung Iliosakralgelenk

apotheken-wissen.de

Tritt ins Leere

Eine typische Belastung stellt der so genannte Tritt ins Leere dar, wenn man etwa beim Treppensteigen eine Stufe übersieht. Dann kommt es zu einer ruckartigen Bewegung und eventuell einer Überdehnung der Bänder in Verbindung mit einer Verspannung der Muskulatur in diesem Bereich. Die Folge: Schmerzen und eine Einschränkung der Bewegung (in der Fachsprache Blockade genannt).

Iliosakralgelenk mit Schmerzpunkt

ORF

Wo es weh tut

Die vom Iliosakralgelenk ausgehenden Schmerzen sind im unteren Rücken angesiedelt, können aber auch in die Leiste, in das Gesäß, ja sogar bis in den Oberschenkel ausstrahlen. Sie werden durch langes Sitzen oder Stehen verstärkt. Durch eine genaue Befragung des Patienten sowie durch bestimmte Funktionstests kann das Iliosakralgelenk als Schmerzverursacher ausgemacht werden.

Was hilft

Blockaden können mit Hilfe der manuellen Therapie gelöst werden. Auch gezielte Schmerztherapie, also das Spritzen eines lokalen Betäubungsmittels in Kombination mit einem Cortisonpräparat direkt in das Gelenk (unter Röntgenkontrolle), schafft Abhilfe. Wenn diese konservativen Methoden nicht helfen oder zu wenig Erfolg haben, kann ein operativer Eingriff Linderung bringen.

Dr. Helmut Hiertz

Wolfgang Bauer

Helmut Hiertz, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun.

„Dabei wird das Iliosakralgelenk eröffnet, das Bindegewebe mit den schmerzauslösenden Nervenfasern wird entfernt“, so Helmut Hierzt. Anschließend erfolgt eine Stabilisierung des Gelenks, Knochensubstanz wird angelagert, damit es – wie bei einer Wirbelversteifung – zu einer Ruhigstellung und damit zu einer Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit kommt.

Nach einer Operation müssen Patienten das betroffene Bein eine Weile entlasten und Krücken tragen. Es folgt eine Phase mit Physiotherapie, danach sollte man nach Ansicht von Neurochirurg Hiertz wieder ein normales führen können, allerdings ohne große Belastungen für das Gelenk.

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