Gesundheitslexikon: A wie Achillessehne

Die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie verbindet das Fersenbein mit den Wadenmuskeln und ist vor allem bei Sportlern anfällig für Verletzungen.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 13.3.2015

Der Name der Sehne geht auf Achilles bzw. Achill zurück, ein draufgängerischer Held der griechischen Mythologie. Er galt als unverwundbar, bis auf eine sensible Stelle des Körpers: die Ferse. Und genau dort traf ihn ein tödlicher Pfeil. Daher der Name Achillesferse.

Wie beim antiken Helden, so stellt die Verbindung zwischen Fersenbein und Wadenmuskulatur besonders bei Sportlern eine Schwachstelle dar. Weil die Sehne für das Abheben des Fußes beim Gehen und beim Laufen zuständig ist, kann sie durch Überbeanspruchung – etwa zu intensives Laufen – verletzt werden und schmerzen.

Die häufigsten Verletzungen

Es sind vor allem ungewohnte Belastungen und Überbelastungen, die zu einer Verletzung der Achillessehne führen. So ist die als Achillodynie bezeichnete Überlastung der Sehne mit einhergehender Entzündung eine besonders häufige Verletzung bei Läufern. Auch neues und ungewohntes Schuhwerk können die Beschwerden hervorrufen, besonders wenn die neuen Schuhe bei lang andauernden Belastungen getragen werden. Die Betroffenen verspüren Schmerzen vor allem beim Ansatz der Sehne am Fersenbein sowie im mittleren Drittel der etwa 20 bis 25 cm langen Sehne. Mitunter ist dieser Abschnitt auch verdickt bzw. geschwollen, das Abtasten der Stelle mit Daumen und Zeigefinger tut weh.

Wadenmuskeln mit Schlüsselrolle

Der eigentliche Grund der Schmerzen besteht in einer Reizung der Sehnenhaut mit der Folge einer Durchblutungsstörung der Sehne, zumeist hervorgerufen durch eine verkürzte Wadenmuskulatur. Durch die Verkürzung bzw. geringere Elastizität der Muskeln wird die Sehne beim Gehen oder Laufen besonders beansprucht. Mitunter kann die Sehne auch reißen. Auch der Achillessehnenriss gehört zu den häufigen Sportverletzungen. Die Sehne kann ganz oder nur teilweise reißen, dabei tritt ein kurzer heftiger Schmerz auf, manchmal hört man auch einen deutlichen Knall.

Primar Hildebert Hutt steht vor dem Röntgenschirm.

ORF

„Man sollte die Überbelastung hervorgerufenen Schmerzen im Bereich der Achillessehne nicht bagatellisieren, da sie eine Vorstufe eines Achillessehnenrisses sein können“, warnt Hildebert Hutt, Facharzt für Orthopädie und ärztlicher Leiter des Rehabilitationszentrums Bad Vigaun. Ein Riss der Sehne ist oft nur durch eine Operation sanierbar.

Was hilft

Was die Diagnose betrifft, so liefert eine klinische Untersuchung des Patienten bereits wertvolle Hinweise auf die Erkrankung. Ultraschall oder Magnetresonanztomographie können zur Diagnose ebenfalls herangezogen werden. Behandelt werden Achillodynien vor allem konservativ, also mit Dehnungsübungen, kühlendes Gel oder Topfenwickel in der Akutphase. Besonders wichtig ist die Einhaltung einer vorübergehenden Sportpause, vor allem was die verursachenden Aktivitäten wie Laufen oder Fußballspielen betrifft. Schwimmen oder Radfahren, also Sportarten, die die Sehne nicht belasten, sind erlaubt. Nach ein bis zwei Wochen sollten die Schmerzen besser werden.

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Der Riss der Achillessehne ist oft nur durch eine Operation heilbar, kann aber auch konservativ behandelt werden. Die Entscheidung, welche Therapie in Frage kommt, sollte der Arzt in den ersten 24 Stunden nach einer Verletzung treffen.