Volkskunde Museum im Monatsschlössl

Von Erzbischof Markus Sittikus 1615 erbaut, thront das Monatsschlössl über der Parkanlage Hellbrunn im Süden der Stadt Salzburg. Conny Deutsch unternimmt am Sonntag einen Spaziergang auf den Hellbrunner Berg.

Vom Hellbrunner Park führt der Weg durch den Wald auf den Hellbrunner Berg, wo das Volkskunde Museum in idyllischer Lage und mit einem herrlichen Ausblick auf die Festung Hohensalzburg sowie Park und Schloss von Hellbrunn gelegen ist. Ernestine Hutter, die Leiterin des Volkskunde Museums, sperrt für die Sendung „Da bin i dahoam“ einen Tag vor dem offiziellen Saisonstart (1. April 2019) die Tür des Monatsschlössls auf. Seit 1924 ist hier die Volkskundliche Sammlung untergebracht. Die Sammlung umfasst Krippen und religiöse Kleinkunst, Hinterglasmalerei, Möbel, Keramik, Tracht sowie Volksmusik. Zu den besonders wertvollen Beständen gehören die bäuerlichen Prunkmöbel des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Pinzgau sowie die Sammlung an historischen Perchtenmasken.

Volkskundemuseum Monatsschlössl

Salzburg Museum/Bryan Reinhart

Das Monatsschlössl auf dem Hellbrunner Berg

Sendungshinweis

„Da bin i dahoam“, 31.3.2019, 6.00-8.00 Uhr

Weithin sichtbar ist das Monatsschlössl auf dem Hellbrunner Berg. Das Haus ist in sehr kurzer Bauzeit errichtet worden. Eine Legende berichtet von einer Wette zwischen Erzbischof Markus Sittikus und einem „durchziehenden fürstlichen Gast“. Wenn der Gast wieder zurückkommt von seiner Reise, dann wird das Jagdschloss fertig sein. Historische Belege beweisen tatsächlich, dass 1615 ein fürstlicher Gast zu Besuch war in Hellbrunn und zwar Erzherzog Maximilian von Österreich. Mit ihm dürfte der Erzbischof die Wette abgeschlossen haben. Es existiert auch ein zweiter Name für das Monatsschlössl: Waldems. So hat es auch Erzbischof Markus Sittikus genannt.

Volkskundemuseum Außenansicht Hellbrunn Monatsschlössl

Salzburg Museum

Das Monatsschlössl oder Waldems vom Hellbrunner Park aus gesehen

Bäuerliches Mobiliar gehört zu den Schwerpunkten der Ausstellung des Volkskunde Museums, einer Außenstelle des Salzburg Museum. Schon 1904 wurde die Volkskundliche Sammlung gegründet von Karl Adrian und Sebastian Greiderer, das waren zwei Bürgerschullehrer. Es wurde damals schon fleißig gesammelt. Die bäuerlichen Möbel gehören zum wertvollsten, was das Land Salzburg zu bieten hat, einzigartig in ganz Mitteleuropa. Auf der einen Seite sind das Blankholzmöbel mit wunderbaren Schnitzereien, auf der anderen Seite bemalte Möbel, die am Übergang stehen vom Rokoko zum Empire. Das schönste Zimmer ist wohl das Prunkzimmer mit Möbeln vom Leyrerhof aus Gries im Pinzgau. Der Auftraggeber war Johann Schernthaner im Jahre 1813. Die Möbel zeigen den Prunk der Pinzgauer Bauern zu dieser Zeit, die damals schon durch den Viehhandel mit den berühmten Pinzgauer Rindern zu viel Geld gekommen sind. Nicht umsonst hießen sie die „Pinzgauer Bauernkönige“. Johann Schernthaner, k.u.k. Werkmeister für die Holzflößerei, war mit Erzherzog Johann befreundet. Der soll einmal im Pinzgau übernachtet haben, wer weiß, vielleicht sogar in diesem Bett.

Volkskundemuseum, Perchten, Bauernstube

Salzburg Museum/Kolarik Andreas

Prunkzimmer im Volkskunde Museum

Im ersten Stock befindet sich das Tobi Reiser Zimmer (1907–1974). Tobi Reiser war Salzburgs wohl berühmtester Volksmusiker des 20. Jahrhunderts und erster Geschäftsführer des Salzburger Heimatwerks. Im Volkskunde Museum sind originale Instrumente ausgestellt. Der Besucher kann Reiser-Musik auswählen und anhören. Zu den besonders wertvollen Beständen des Volkskunde Museums gehören die Trachtenbilder von Tony Angerer und auch heimische Perchten- und Krampusmasken.

Volkskundemuseum, Perchten, Bauernstube

Salzburg Museum/Kolarik Andreas

Historische Perchtenmasken

Das Volkskunde Museum öffnet heuer am 1. April und hat bis 3. November 2019 täglich von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Am 4. Mai 2019 öffnet die neue Sonderausstellung „Maria - Andacht und Zuflucht“. Im Mittelpunkt steht eine private Andachtsbildchen-Sammlung mit ca. 27.000 Stück.

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