„Wo ich daheim bin“ aus Radstadt

Von Adnet bis Zederhaus - 119 Gemeinden, viele schöne Plätze, versteckte Schätze und vor allem die Menschen, die Salzburg prägen. Wir waren zu Gast in Radstadt (Pongau) und stellen interessante Persönlichkeiten vor, die den Ort prägen.

Mächtige Stadtmauer

Die Mauer hat einen originellen Hintergrund. Während der Bauerkriege 1525 und 1526 versammelten sich 5.000 Bauern unter der Führung von Michael Gaismair, doch der Ort hielt der Belagerung stand. Die Radstädter Bürger hatten sich während der Bauernkriege nicht vom Erzbischof abgewendet, sondern ihre Stadt verteidigt und gegen das Bauernheer gehalten.

Als Belohnung dafür hat ihnen der Erzbischof Matthäus Lang das Recht, sich „Allzeit Getreu“ zu nennen verliehen und die Bauern dazu verurteilt, eine Mauer mit vier Türmen um die Stadt zu bauen. Drei davon haben sie tatsächlich errichtet, die vierte wurde ihnen erlassen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Salzburg“, 31.10.2018

Österreichweit Berühmtheit erlangte die Stadtgemeinde Radstadt auch durch seine zahlreichen Wintersportler - die Habersatters, die Stadlobers, Andi Schifferer und Hannes Reichelt sind nur einige von ihnen. Im Zentrum von Radstadt wurde nach dem Vorbild des „Walk of fame“ in Hollywood der „Walk of Sports“ angelegt. Zahlreiche Sportgrößen aus der Region, darunter Olympiasieger und Weltmeister, haben sich hier in Stein verewigt.

Ingrid Bogensberger

Reporter Gerald Gundl drückte wieder die Schulbank in der Neuen Musikmittelschule bei Direktorin Ingrid Bogensberger. Inmitten von Schlagzeugen, Keyboards und vielen anderen Musikinstrumenten wird der Musikschwerpunkt, der sich durch alle vier Jahrgänge zieht, intensiv gelebt.

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ORF / Gerald Gundl

Ingrid Bogensberger

Sehr stolz auf ihre Musiker ist die Direktorin, großen Wert wird auf Gesang und den Instrumentalunterricht gelegt. Aushängeschild der Schule ist die Bigband. Die anderen Klassen sind Wahlpflichtklassen, das heißt ab der dritten Klasse wird nach den Stärken gewählt - Sprache, Naturwissenschaft oder Kreativer Schwerpunkt.

Die Schule hat sich in den vergangenen 20 Jahre sehr verändert. 43 Lehrpersonen halfen mit, um in sechs Jahren Umbau den „pädagogischen Spirit“ in die neue Schule zu bringen.

Helmut Müller

Über Mittag verbrachte Gerald Gundl die Zeit in der Küche des Seniorenheimes in Radstadt. Küchenchef Helmut Müller lüftete die Kochtöpfe. Die klassische Gemüsesuppe wurde als Vorspeise serviert, dann gab es Germkrapfen mit Preiselbeeren gefüllt, das Apfelkompott machte den Abschluss.

Die ausgewogene Kost ist ein großes Anliegen des Küchenchefs. Die Küche ist leichter und bekömmlicher geworden, die Portionen angepasst, es wird also darauf geachtet, dass die Teller nicht übervoll sind. Bei den Lebensmitteln wird auf Frische und Regionalität geschaut und gerne wird auch beim Bauernmarkt in Radstadt eingekauft.

Das Steckenpferd von Helmut Müller ist die Veredelung von heimischem Obst. Er betreibt mit seiner Frau und Tochter eine Edelbranddestillerie - in dritter Generation. Die vierte Generation ist unterwegs. Müller freut sich auf sein erstes Enkelkind.

Rudi Hermann

Schloss Lerch in Radstadt ist 1290 urkundlich zum ersten Mal erwähnt worden. Bis 1980 war es das Krankenhaus von Radstadt. Seither ist es das Museum.

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ORF / Gerald Gundl

Rudi Hermann

Hermann ist ehrenamtlicher Obmann des Betreibervereins: „In der Pension mache ich das von Herzen gerne. Wir bauen das Museum immer noch aus. Das ist sehr reizvoll. Und immer mehr junge Leute kommen zu uns. Die Geschichte von Radstadt ist sehr interessant. Und diese darzustellen, das ist sehr wichtig. Als früherer Kaufmann habe ich ein Antiquitätengeschäft gehabt und mich schon immer für historische Themen interessiert.“

Eva Oppeneiger

Die junge Frau führt das Spielzeuggeschäft in Radstadt.

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ORF / Gerald Gundl

Eva Oppeneiger

Sie sei eine Quereinsteigerin mit einer ursprünglich touristischen Ausbildung, betont Eva Oppeneiger: „2013 habe ich gemeinsam mit meinem Mann das Geschäft übernommen. Die schönsten Momente sind sehr emotional mit den Kindern, wenn sie etwas Gutes bei uns finden. Ihre Augen leuchten und freuen sich. Das mag ich besonders gern. Und Fachgeschäfte in den Orten sind sehr wichtig für die Infrastruktur. Viele unserer Kunden sind sehr auf die Region bezogen. Viele sind sich bewusst, dass sie im Ort kaufen. Dadurch wird die ganze Region gestärkt.“

Oppeneiger erzählt von Aktionen, bei denen die Kinder eingebunden werden – mit dem Nikolaus oder bei Mal-Aktionen: „Unsere kleine Tochter ist fünf. Sie testet mit uns auch neue Spiele, wenn sie herauskommen. So können wir vieles gut weiter empfehlen.“

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