Obertrum - wo ich daheim bin

Schauplatz der Radio Salzburg Aktion am 3. Oktober war die Marktgemeinde Obertrum. Wir stellen Menschen vor, die ihre Gemeinde seit vielen Jahren prägen. Von Adnet bis Zederhaus sind wir jeden Mittwoch unterwegs - auch bei Ihnen daheim.

119 Gemeinden - viele schöne Plätze, versteckte Schätze und vor allem die Menschen, die Salzburg prägen. Wir machen uns auf den Weg in Ihre Gemeinde und präsentieren Menschen, die Ihrem Ort ein Gesicht geben.

Obertrum

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Obertrum

Unsere zweite Station am 3. Oktober war die Marktgemeinde Obertrum. Reporterin Isabell Gunzer und das Team von Radio Salzburg traf interessante Persönlichkeiten mit spannenden Geschichten rund um ihr Wirken in Obertrum.

Reinhold Nimmrichter

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Reinhold Nimmrichter

Reinhold Nimmervoll vor der Kapelle In Obertrum

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Kapelle „Zum guten Hirten“

Obertrumer Persönlichkeiten

Ihren ersten Gast traf Isabell Gunzer in der Kapelle „Zum guten Hirten“. Reinhold Nimmrichter ist gebürtiger Steirer, der schon seit 30 Jahren in Obertrum lebt. Er war Kriminaltechniker - davon auch zwei Mal in Obertrum im Einsatz -, Leiter des Katholischen Bildungswerkes, dann lange im Pfarrgemeinderat und auch langjähriger Elternvereinsobmann.

Die Kapelle „Zum guten Hirten“ wurde 1985 der Pfarre Obertrum übergeben, damals in einem sehr schlechten Zustand, fast schon eine Ruine. Bei der Renovierung war Reinhold Nimmrichter maßgeblich beteiligt, es war ihm und anderen Obertrumern eine Herzensangelegenheit. Die Kapelle aus dem Jahr 1721 ist ein barockes Kleinod, auf das die Obertrumer sehr stolz sind.

Isabell Gunzer traf Berta Dicker im Sitzungssaal der Gemeinde, 25 Jahre war dies ihr Wirkungsbereich als Gemeinderätin. Vier Jahre lang war Berta Dicker als einzige Frau mit 18 Männern im Gemeinderat tätig - sie bezeichnet es als „wunderschöne Zeit“. Wichtig ist es, seine Ideen und Gedanken durchzusetzen und bis zum Erfolg zu führen, davon ist die Obertrumerin überzeugt.

Berta Dicker

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Berta Dicker

Mittlerweile ist die rüstige Dame Seniorenbeauftragte und kümmert sich um die Anliegen der Seniorinnen und Senioren in der Marktgemeinde. Was sie selber erledigen kann, das macht sie auch noch - ansonsten ist der Herr Bürgermeister ihr Ansprechpartner. Meist sind es Alltagsgeschichten der Senioren, um die sich Frau Dicker annimmt.

Obertrum zeichnet Kameradschaft und das füreinander da sein und helfen aus, davon ist die „Ur-Obertrumerin“ überzeugt. Die Gemeinschaft ist wichtig und natürlich die Vereine und das jahrelange ehrenamtliche Arbeiten dafür.

Johann Stemeseder

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Johann Stemeseder

Johann Stemeseder ist ehemaliger Bauhofleiter, bei den Schützen und beim Heimatmuseum tätig und er war Wassermeister in der Gemeinde. Obertrum besitzt einen Wasserstollen, nicht viele wissen davon.

Anlässlich eines trockenen Sommers im Jahr 1970 wurde beim Spielberggraben ein Stollen gegraben. 40 Meter wurde händisch gearbeitet, mit Scheibtruhen weggekarrt. Im Winter 1994/1995 wurden nochmals 25 Meter nachgegraben, so besitzt Obertrum einen 65 Meter langen Wasserstollen, an die nicht ganz leichten Bedingungen bei der Errichtung kann sich der „G’meinde-Hans“ Stemeseder noch gut erinnern.

Johanna Panholzer

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Johanna Panholzer

Johanna Panholzer ist eine der ersten Biersommelière weltweit und arbeitet seit 17 Jahren in der Brauerei in Obertrum. „Bier ist etwas unglaublich spannendes, das älteste Kulturgetränk der Menschheit“, meint die Obertrumerin. Sie kommt ins Schwärmen, wenn sie vom Bier erzählt.

Eine Biergeschichte nach Johanna Panholzer

Die Menschen mussten seßhaft werden, Getreide anbauen, mahlen, mit Wasser und Kräutern vermischen. Dann begann es zu gären ...

Johanna Panholzers Version der Geschichte: „Der Mensch hatte mehr Brei übrig, als er essen konnte und hat es aufbewahrt. Es hat in den Behälter hinein geregnet, es war warm, der Getreidebrei hat zu gären begonnen. Es hat wunderbar gerochen, ein bisschen Alkohol war schon drin. Man musste nicht zur Quelle gehen, um zu trinken.“ Wie es wirklich entstanden ist, das Bier, weiß man nicht so genau.

Die Biersommilière war schon von Kindheit an vom Bier fasziniert. Die gelbe Farbe, die lockere weiße Schaumkrone, der Geruch - Johanna Panholzer erinnert sich noch gut an die Sonntagnachmittage, wenn der Vater sich ein Bier eingeschenkt hat. Der Schulweg führte in Salzburg an einer Brauerei vorbei, Bücher wurden gekauft über das Getränk, der berufliche Weg war vorgezeichnet.

Für Johanna muss das Bier in das richtige Glas richtig eingeschenkt werden, die Schaumkrone muss über dem Glasrand stehen. Farbe und Geruch müssen einfach stimmen, damit die Obertrumerin „Prost und zum Wohl“ sagt.

Obertrumer Marsch

„Heimat mein am Trumer See“ - so lautet der Titel des Obertrumer Marsches.

Anlässlich der Bauernherbsteröffnung im August 2015 fand die Weltpremiere des Marsches „Heimat mein am Trumer See“, gespielt von der Trachtenmusikkapelle und gesungen vom Chor des Trachtenvereines „D’Seerosner“, statt.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Salzburg“, 3.10.2018

Die Idee zu einem Obertrumer Marsch wurde von einer Arbeitsgruppe rund um Robert Mödlhammer, Manfred Huber, Christian Altendorfer, Renate Seidl und Vizebürgermeister Bernhard Seidl entwickelt.

Besprochen wurde die Idee mit Vertretern der Trachtenmusikkapelle Obertrum am See. Amandus Feiel griff diesen Gedanken auf und komponierte die Melodie und den Text. Aus dieser Melodie und dem Text hat der junge Komponist Jakob Gruchmann den fertigen Obertrumer Marsch komponiert.

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