Neues Trio bringt Glockenspiel zum Klingen

Dreimal täglich erklingt das Glockenspiel auf dem Residenzplatz. Die Melodie wird jeden Monat neu gesteckt. Nach dem Tod des langjährigen Glockenspiel-Setzers , tritt jetzt eine neue Generation sein musikalisches Erbe an.

Ein Elektrotechniker, eine Graphikerin und eine Pensionistin sorgen für die richtige Melodie des Salzburger Glockenspiels. Jeden Tag um 07.00, um 11.00 und um 18.00 Uhr erklingen die Glocken. Nach dem Tod des langjährigen Glockensetzers Erich Schmidt, haben Adelheid Schmidt, ihre Nichte Gabriele Straschil und ihr zugeheirateter Neffe Heinz Rossmann diese Aufgabe übernommen.

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Das Glockenspiel im Turm der Residenz

Handwerk nach 30 Jahren übernommen

Eine große Aufgabe, schließlich hat sie ihr im Vorjahr verstorbener Vorgänger 30 Jahre lang ausgeübt. Davor hat Adelheid Schmidts Vater die Melodien gesetzt, erinnert sie sich: „Sein Vater wiederum, also mein Urgroßvater, hat die Uhr hier oben gebaut, die das Glockenspiel dreimal am Tag automatisch ausgelöst hat. Damals haben die Angestellten die Melodien nach Schablonen gesetzt und sich dabei auch oft verzählt. Meinem Vater war es aber ein großes Anliegen, dass das Glockenspiel gut und richtig spielt.“

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Sie bringen das Glockenspiel zum Klingen

Dreißig Jahre lang hat Erich Schmidt die Glockenspiel-Melodien gesetzt. Jetzt übernehmen seine Nachfolger

Der alte Meister hat die jungen in das Setzen eingeführt - mittlerweile hat das Dreier-Gespann schon Übung, sagt Gabriele Straschil: „Wir teilen uns auf, einer setzt die Oberstimme, einer die zweite Stimme, danach kontrollieren wir ob alles richtig gesetzt ist.“

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Adelheid Schmidt und Gabriele Straschil bei der gemeinsamen Arbeit

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Hein Rossmann beim Setzen der Melodie

Musikalität und technisches Verständnis gefragt

Voraussetzung für die Tätigkeit ist Musikalität, denn ob die Melodie stimmt, das wird genau kontrolliert, erklärt Heinz Rossmann, der aber auch technische Fertigkeiten mitbringt: „Von der Ausbildung her bin ich zwar Elektrotechniker, aber die technischen Kenntnisse helfen sehr. Deshalb meinte Erich da gehört jemand her, der auch technisches Verständnis hat wenn mal etwas zu reparieren ist. Aber musikalisch muss man natürlich auch sein,“ sagt Rossmann.

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30 Jahre lang hat Erich Schmidt die Melodien gesetzt

Im Juni spielt das Salzburger Glockenspiel Mozarts „Es klinget so herrlich“ aus der Zauberflöte - was gespielt wird, entscheiden die Drei gemeinsam. Ende Juni wird dann wieder umgesteckt - hoch über den Dächern von Salzburg.