Tauerntunnel: Gedenken an Katastrophe

Vor 20 Jahren sind beim Brand im damals noch einröhrigen Tauerntunnel (Pongau/Lungau) zwölf Menschen gestorben und 45 zum Teil schwer verletzt worden. Ein Lkw hatte einen Auffahrunfall - und dadurch das Feuer ausgelöst. Mittwochnachmittag gab es eine Gedenkfeier für die Opfer.

Einsatzkräfte aus dem Pongau und aus dem Lungau, Mitarbeiter und die damaligen Manager des Autobahnerhalters ASFINAG, die Bürgermeister aus Flachau, Zederhaus und Sankt Michael trafen sich mit Überlebenden und Angehörigen der Opfer des Feuerunfalls bei der Autobahnkapelle Flachau (Pongau)- oberhalb der A10. Auch Landespolitiker waren eingeladen. Zwei Priester aus Deutschland und der Pfarrer aus Flachau hielten den Wortgottesdienst.

Vor einer Gedenkminute wurden die Namen der Toten vorgelesen. Insgesamt nahmen rund 60 Personen an der mit Musik umrahmten Gedenkfeier teil. Robert Weiss aus Sankt Koloman (Tennegau) ist Überlebender des Brandes: „Ich erinnere mich eigentlich an alles. Von der Einfahrt, bis wir zum Stehen gekommen sind. Dann ist es finster geworden und wir haben die Flucht ergriffen. Wir waren 30 Meter von der Unfallstelle entfernt“.

Tunnelausbau und Lärmschutzmaßnahmen

Der schwere Feuerunfall beschleunigte den Ausbau auf jeweils zwei Röhren durch Katschberg und Tauern und Lärmschutzmaßnahmen für Tauernautobahnanrainer. Im Mai 2005 begannen die Tunnelarbeiten, der Vollbetrieb konnte im Juni 2011 aufgenommen werden. 197 Millionen Euro flossen in den Tauern-, 112 Millionen in den Katschbergtunnel.

Parallel dazu erhielten die Anrainer zwischen Eben und St. Michael (Pongau/Lungau) 42 zusätzliche Umweltentlastungsmaßnahmen in Form von Einhausungen, Galerien und Lärmschutzwänden, die mit 300 Millionen Euro ungefähr den Kosten für die Tunnelröhren entsprachen. Größtes Projekt dabei ist die Einhausung Zederhaus (Lungau) mit 70 Millionen Euro.

Isabell Gunzer, Peter Obermüller, Katharina Garzuly Radio Salzburg, salzburg.ORF.at