Mahnmal für NS-Widerstandskämpferinnen

In der Stadt Salzburg ist am Montagabend das Denkmal für Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus enthüllt worden. Für das Mahnmal wurde der Gedenkstein für die 1943 hingerichtete Widerstandkämpferin Rosa Hofmann um eine gewölbte Steintafel erweitert.

In den Stein im Stölzlpark wurden die Namen und Lebensdaten von Hofmann und 17 weiteren Salzburgerinnen eingraviert, die von den Nazis ermordet wurden. Die Frauen hatten als Sozialistinnen, Kommunistinnen oder aufgrund persönlicher Überzeugungen Widerstand gegen das Hitler-Regime geleistet, Kritik daran geübt oder zur Beendigung des Vernichtungskriegs aufgerufen. Viele wurden von den NS-Schergen einfach abgeholt und ohne Verfahren hingerichtet. Bis auf die FPÖ hatten im Herbst 2017 alle Gemeinderatsfraktionen für das Denkmal gestimmt, das auf Initiative des KZ-Verbands Salzburg zurückgeht.

Bisher wenig Anerkennung für Frauen

Karin Hofer vom KZ-Verband Salzburg sagt: „Beim Erinnern standen Männer lange im Zentrum. Frauen schienen als Gefährtinnen auf, als Unterstützerinnen und Helferinnen. Wir wissen aber, dass es nicht so war. Frauen haben sich genauso wie Männer aktiv zum Widerstand entschieden - dabei hatten nicht wenige von ihnen Kinder, für die sie entsprechend der Rollenverteilung zuständig waren." Anerkennungen für ihre Handlungen hätten die Frauen in Österreich aber über Jahrzehnte öffentlich kaum bekommen.

Mahnmal für Widerstandskämpferinnen gegen NS Regime

APA/Ruep

Das neue Mahnmal und der Gedenkstein für die Widerstandskämpferin Rosa Hofman im Stölzlpark

Hofer sagt weiter: „Erinnern heißt Widerstand leisten gegen braunes Denken und gegen gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen, die dieses Denken tragen. Dieses Denken ist schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wenn wir Menschen nur mehr unter dem Aspekt ihrer Herkunft und ihrer Kultur wahrnehmen“.

Die Namensgeberin für den bestehenden Gedenkstein, die am 27. Mai 1919 geborene Rosa Hofmann, hätte gestern ihren 100. Geburtstag gefeiert. Sie war Leiterin im kommunistischen Jugendverband und wurde 1942 wegen der Verteilung von illegalen Flugblättern verhaftet, in denen die Sinnlosigkeit des Krieges angeprangert wurde. Vor dem Volksgerichtshof in Berlin wurde sie wegen „Wehrkraftzersetzung“, Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 9. März 1943 in Berlin-Plötzensee enthauptet.

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