Hauer bei großer Kälte wieder auf dem Everest

Der Salzburger Profi-Bergführer, Alpinpolizist und ehrenamtliche Bergretter Rupert Hauer ist Freitagfrüh (Ortszeit) wieder auf dem höchsten Punkt der Erde gestanden - als Leiter einer kommerziellen Expedition, zum insgesamt dritten Mal.

Hauer führte wieder eine internationale Gruppe von ambitionierten und sehr leistungsfähigen Hobbybergsteigern, eine Tour des Tiroler Veranstalters Lukus Furtenbach. Alle verwendeten künstlichen Sauerstoff aus Metallflaschen und erreichten den Gipfel bei großer Kälte von der chinesisch-tibetischen Seite aus - mit Unterstützung durch Profis aus dem Bergvolk der Sherpas im benachbarten Nepal. Im Mai 2018 hat Expeditionschef Hauer den Everest schon zwei Mal bestiegen - damals auch mit Kunden.

Große Kälte ...

Rupert Hauer schon wieder auf dem Mount Everest

Furtenbach Expeditions/Hauer

Hauer am Freitagmorgen auf dem Everest, die Gruppe war vom letzten Hochlager noch in der Nacht aufgebrochen

Vor sechs Jahren ohne O2 fast oben

2013 verzichtete Hauer - damals im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff - kurz vor dem Gipfel auf den großen sportlichen Erfolg.

Rupert Hauer auf dem Mount Everest

Courtney Reardon

Hauer vor einem Jahr im Everestgebiet, als er zwei Mal ganz oben war

Er kehrte um, rettete einem Amerikaner das Leben, der in größter Bergnot war, und stieg mit ihm ab. Der Lungauer aus Mauterndorf erlitt bei dieser zeitraubenden Aktion selbst schwere Erfrierungen an der Nase, die längst vollständig abgeheilt sind. Er bekam dafür zu Hause von der Salzburger Bergrettung eine hohe Auszeichnung, die selten vergeben wird.

Minus 50 Grad wegen des Windes

Hauer zückte Freitagfrüh nur kurz seine kleine Kamera, nahm die Skibrille und die Atemmaske nicht ab. Erst nach Rückkehr in ein Hochlager, vor dem Abstieg zur Basis, meldete er sich daheim: „Alle Teilnehmer, Sherpas und ich erreichten Freitag zwischen 5.30 und 6.30 Uhr den Gipfel. Leider war es zum Fotografieren zu kalt - mit dem Windchill ca. minus 50 Grad. Zapfig! Abstieg problemlos - keine Verletzungen oder Erfrierungen. Super Erfolg. Jetzt noch a bissl feiern ...“

Sieben Tote binnen einer Woche

Der Tourismus auf dem Mount Everest steuert heuer einem neuen Rekord entgegen. Das hat nicht nur für die Natur Folgen: In den vergangenen Tagen sind auf dem höchsten Berg der Welt mehr Menschen ums Leben gekommen als im gesamten Vorjahr - mehr dazu in in Sieben Tote binnen einer Woche (news.ORF.at; 24.5.2019)

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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