Ibiza-Affäre: Vorwürfe gegen FPÖ-Svazek

In der Ibiza-Video-Affäre rund um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache müsse auch die Salzburger FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek etwas gewusst haben. Sie sei damals „im engsten Führungskreis“ gewesen, sagen die Grünen.

In dem Video aus der Villa in Ibiza berichtet Heinz Christian Strache davon, dass ein paar sehr vermögende Persönlichkeiten im Wahlkampf zwischen 500.000 und zwei Millionen Euro über einen gemeinnützigen Verein an die FPÖ bezahlen würden. An den Rechnungshof gemeldet würde dieses Geld aber nicht.

Marlene Svazek bei Rede am steirischen FPÖ Landesparteitag

ORF

Marlene Svazek müsse als Listenvierte der FPÖ 2017 von den Vorgängen gewusst haben, sagen die Grünen

Svazek „war ja Generalsekretärin“

Für den Chef der Salzburger Grünen und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn ist das etwas, von dem auch die Salzburger FPÖ-Parteichefin gewusst haben muss: „Marlene Svazek war damals in der Führungsriege. Sie war die Vierte auf der Liste, gleich hinter Strache, Kickl und Hofer. Die war also sicher auch im engsten Führungskreis, weiß auch, welche Gelder fließen in der FPÖ. Sie war ja auch Generalsekretärin. Die war sicher auch informiert.“

Svazek dementiert das auf ORF-Anfrage schriftlich. Sie schreibt von einem „absurden Vorwurf ohne jegliche Grundlage“. Das Parteibudget werde auch vom Rechnungshof regelmäßig überprüft.

NEOS und SPÖ fordern „Transparenz“

Für den Salzburger NEOS-Chef und Nationalratsabgeordneten Sepp Schellhorn beginnt nun die politische Aufarbeitung: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass nur diese zwei (Strache und Gudenus - Anm.) involviert waren. Sondern das muss in Gremien besprochen werden - wie auch die Finanzen, wie Wahlkämpfe ablaufen werden. Es braucht Transparenz, auch bei den Parteispenden. Das werden wir jetzt aufarbeiten. Das ist unsere erste Forderung, die wir überhaupt stellen.“

Auch der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl ergänzt: „Man hat noch nicht alle Videosequenzen gesehen. Wer weiß, was da noch nachkommt. Wir sehen jetzt die Spitze des Eisberges. Was sich darunter befindet, das wissen wir alles noch nicht.“ Alle diese offenen Fragen werden nunwohl auch ein zentrales Thema im kommenden Nationalratswahlkampf werden.

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