Künstler verarbeitet Naturstoffe

Licht, Wasser, Holz. Diese Elemente sind fast immer Bestandteil der Kunstwerke des Bildhauers Wilhelm Scherübl. Der Radstädter zeigt eine Auswahl seiner Bildern und Skulpturen im Veranstaltungshaus Nexus in Saalfelden (Pinzgau).

Sie ist die unbestritten größte Künstlerin von allen: Die Natur. Wilhelm Scherübl arbeitet in seinen Werken mit der Natur, um die Natur herum, imitiert sie und bindet sie ein. Wie bei diesen Bildern, die nicht zufällig an Eisblumen erinnern: „ Die Bilder sind entstanden in Radstadt (Pongau) und Obertauern (Lungau/Pongau), indem ich Aquarellfarbe oder Tusche vollflächig auf Papier aufgetragen und sie im Winter rausgehängt habe. Dadurch kristallisiert die wasserlösliche Farbe.

Etwas hinzufügen - etwas wegnehmen. Der Mensch bedient sich an der Natur; manipuliert sie - und ist doch nur ein winzig kleiner Teil davon. Trotz zahlreicher Einzelausstellungen im In- und Ausland, etwa darunter bei der Biennale von Venedig, ist Wilhelm Scherübel der Heimat treu geblieben. Holz, Licht, Wasser, Ruhe - hier findet er die Basis seiner Arbeiten: „Ich lebe in Radstadt am Berg oben. Es ist einfach naheliegend, dass man sich mit den Dingen auseinandersetzt, die einen umgeben. Das heißt aber nicht, dass ich einen idealistischen Naturbegriff habe“.

Bäume mit Kabelbindern abgebunden

Wilhelm Scherübel hält mit der Kamera fest, wie Bäume reagieren wenn sie mit Kabelbindern abgebunden werden. Das Künstliche wird absorbiert, umwachsen oder integriert. Ist der Mensch ein Gestalter seines Umfelds? Ein Störenfried? Oder nur ein Gast in der Welt.

„Über Wasser gehen“ heißt die Ausstellung von Wilhelm Scherübl. Sie ist bis 15 Juni im Kunsthaus Nexus in Saalfelden (Pinzgau) zu sehen.

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