Volksbegehren für Tierschutz gestartet
Rinder, die in Lastwagen zusammengepfercht über hunderte Kilometer transportiert werden, Schweine, die in riesigen Mastfabriken nie das Tageslicht sehen, oder Hühner, die in riesigen Legebatterien dahinvegetieren: Mit solchen Bildern versuchen Tierschützer schon seit langem, auf Missstände in Landwirtschaft und Nahrungsindustrie hinzuweisen.

dpa
Initiatoren sehen noch viel Reformbedarf
In Österreich habe sich beim Tierschutz zwar schon einiges zum Guten verändert, trotzdem bleibe noch viel zu tun, sagt Sebastian Bohrn Mena, Initiator des neuen Volksbegehrens zum Tierschutz: „Wenn wir an männliche Küken denken. Das sind zehn Millionen Tiere, die direkt am ersten Lebenstag nach dem Schlüpfen getötet werden. Oder denken wir an die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung. Das sind Missstände, die es in Österreich noch gibt, und die wir jetzt angehen müssen.“
Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel
Der Initiator des Volksbegehrens fordert Mindestkriterien, wenn aus dem Ausland vielerlei tierische Produkte oder Tiere selbst importiert werden: „Wir brauchen eine verpflichtende Lebensmittelkennzeichnung auch in Gastronomie und in öffentlichen Küchen. Die Beschaffung in öffentlichen Küchen von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen sollte an Kriterien des Tierwohls gebunden werden. Es sollen staatliche Küchen ausschließlich mit Produkten versorgt werden, die österreichischen Standards entsprechen. Damit wäre sichergestellt, dass die heimische Landwirtschaft einen heimischen Absatzmarkt hat. Der ist wichtig, wenn wir diese Umstellung wollen.“
Volksbegehren läuft eineinhalb Jahre
Unterstützen kann man das Tierschutzvolksbegehren ab sofort. Es läuft eineinhalb Jahre. In dieser Frist kann man in jedem Gemeindeamt bundesweit unterschreiben - unabhängig vom Wohnort. Mitzubringen sind Pass oder Personalausweis. Es gehe auch übers Web mit der behördlich anerkannten „Handy-Signatur“, betonen die Initiatoren.