Jäger kritisieren Nationalpark
Eine bayrische Wildbiologin hatte zu Ostern am bayrischen Königsee zwölf verendete Hirschkälber entdeckt. Sie vermutet, dass die Jungtiere verhungert sind, weil die Muttertiere erlegt worden seien - mehr dazu in: Hirschkälber tot: Illegaler Abschuss der Mütter? (salzburg.ORF.at; 2.5.2019)
„Nicht Jagd, sondern Wildvertilgung“
Auch die Salzburger Jäger seien davon massiv betroffen, sagt dazu Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. Die Salzburger haben große Grenzen mit dem Nationalpark Berchtesgaden. Es gäbe Sanierungszonen, wo der Tenor herrsche, dass man die Wälder wieder hochbringen müsse, obwohl das nie Wirtschaftswälder gewesen sind, sagte Mayr-Melnhof: „Dort ist 365 Tage im Jahr Schusszeit. Das lehnen wir ab. Das dort drüben ist nicht Jagd, sondern eine Wildvertilgung.“
Nationalpark weist Kritik zurück
Der Nationalpark Berchtesgaden weist diese Vorwürfe zurück - alle jagdrechtlichen Vorgaben bei der Wildbestandsregulierung werden berücksichtigt, heißt es. Muttertiere von Hirschkälbern seien nicht erlegt worden. Im gesamten Nationalpark gäbe es etwa 350 Stück Rotwild, pro Jahr werden 100 bis 120 nach einem ausgeklügelten Abschussplan erlegt - aber definitiv keine Muttertiere wird versichert.
Christine Miller
Der Vorwurf, dass der Fokus auf forstlichen Interessen liege, wird ebenfalls zurückgewiesen. Die Wildbestandsregulierung finde nicht einmal in einem Viertel des Nationalparks statt. Die Wildbiologin, die das Thema ins Rollen gebracht hat, will jedenfalls das bayrische Umweltministerium einschalten, um die Abschusspraktiken im Nationalpark Berchtesgaden näehr zu untersuchen.
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Grausiger Fund am Königssee
Wegen zwölf toter Hirschkälber gehen grenzübergreifend in der sonst so friedlichen EU die Wogen hoch.
Links:
- Reh schwer verletzt: Hund oder Wolf? (salzburg.ORF.at; 10.04.2019)
- Urteil: Jagdpächter muss Rotwild dezimieren (salzburg.ORF.at; 27.02.2019)