Weiter starke Gletscherschmelze

Österreichischer Alpenverein
Gepatschferner mit Weißkugel in den Ötztaler Alpen
In der Venedigergruppe zwischen Salzburg und Osttirol sind beispielsweise das Schlatenkees um 67 Meter und das Untersulzbachkees um 53 Meter geschrumpft. Das zeigt der aktuelle Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins. Er wurde am Freitag präsentiert. Neben Längenmessungen wurden bundesweit auch wieder Fließgeschwindigkeiten und Höhenänderungen von Gletscheroberflächen erfasst.
Werte von 76 Gletschern plus Foto-Vergleiche
Weiters werteten die Experten u. a. viele Webcam-Bilder von der Pasterze, dem Dachstein, dem Rauriser Sonnblick und Stubacher Sonnblick (beide Pinzgau) für den Bericht statistisch aus. Alle relevanten Messungen wurden zwischen August und Oktober 2018 durchgeführt.

Gerald Lehner
Letzte Eisflanken beim Hochseiler zwischen Steinernem Meer und Hochkönig, August 2018
Von Eisriesen zu Eiszwergen
Auch heuer dokumentierten die ÖAV-Fachleute eine Fortführung des seit den 1990er-Jahren andauernden Gletscherrückganges.

Gerald Lehner
Reste des Plateaugletschers der „Übergossenen Alm“ auf dem Hochkönig
Konkrete Messwerte von 76 Gletschern liegen vor, von 17 weiteren konnte aus Fotovergleichen oder Messungen über eine längere (meist zweijährige) Periode die Tendenz eindeutig festgestellt werden. Von diesen 93 Gletschern waren 89 (95,7 Prozent) im Rückzug – vier blieben annähernd gleich – das bedeutet, ihre Längenänderung blieb innerhalb der Spanne von plus/minus einem Meter.

Gerald Lehner
Felssturz auf der Schattseite nach Norden - auf die auch schon sehr magere Eiszunge beim Hochseiler, verursacht durch auftauenden Permafrost

Gerald Lehner
Matrashaus mit Gletscherresten
ÖAV-Gletscherbericht 2017/18 für dem Download:
Links:
- Wieder Felssturz durch Klimawandel (salzburg.ORF.at; 31.8.2018)
- Österreichischer Alpenverein