Wohnbau-Nachverdichtung: Was sagen Politiker?

Was brächte „Nachverdichtung“ bestehender Wohngebiete? Der preislich günstige Wohnbau bleibt für Stadtpolitik und Bau-Gesellschaften schwierig. Sie wollen mit den letzten Grün- und Baulandreserven sparsam umgehen.

Bestehende Wohngebiete dichter zu verbauen, das wäre eine Möglichkeit, sagen manche. Aber auch die habe Grenzen. Kay-Michael Dankl ist designierter Gemeinderat der KPÖ plus.

Kommunisten wollen Verdichtung im Süden

Das Thema Wohnen hat die Kommunisten nach fast sechs Jahrzehnten Pause wieder in den Salzburger Gemeinderat gebracht: „So lange man sich darauf verlässt, dass profitorientierte Baufirmen aus Profitstreben heraus den leistbaren Wohnraum schaffen sollen, dann wird man enttäuscht. Es braucht schon Nachverdichtung. Aber die Frage ist, wo das sein soll. Es kann nicht sein der Norden der Stadt völlig zugebaut wird. Und im Süden der Stadt, wo die reicheren Leute auch wohnen, dort wohnt man wie im Grünen auf dem Land.“

Padutsch sieht das anders

Der bald aus der Politik scheidende Planungsstadtrat Johann Padutsch (grüne Bürgerliste) sieht das anders: „Man wird in Stadtteilen wie Gneis oder Morzg keine großen Nachverdichtungen machen. Es gibt aber ein Beispiel, die neue Wohnanlage, die an der Berchtesgadener Straße entstehen soll.“

Aber das ist die große Ausnahme. Wenn in manchen Stadtteilen nachverdichtet wird, dann entstehen aus privatem Gewinnstreben statt eines Häuschens einige luxuriöse Reihenhäuser. Es fehle also an Zugriffsmöglichkeiten der Politik, schildert Padutsch: „Jede Nachverdichtung muss auch auf den Bestand ihre Rücksicht nehmen, muss schauen, dass die Struktur nicht zu sehr gestört wird.“

ÖVP verweist auf alte Traditionen

Zum Beispiel die Lanserhofsiedlung: 600 Wohnungen müssen hier bald saniert werden. Dabei sollen gleich mehr als 100 Wohnungen zusätzlich entstehen, sagt ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs: „Weiterbauen im Bestand ist auch ökologisch sinnvoll. Mit dem Abriss von Gebäuden geht ja viel graue Energie verloren. Der Schlüssel ist das Weiterbauen im Bestand. Das hat man über Jahrhunderte so gemacht. Zu dieser Kultur sollten wir wieder zurückfinden.“

In der bei der jüngsten Wahl sehr erstarkten ÖVP in der Landeshauptstadt heißt es, auch das Nachverdichten oder Bauen im Bestand werde allein wohl nicht ausreichen. Fuchs sagt, die Möglichkeiten von neuen Umwidmungen seien sehr beschränkt: „Wir haben wegen der Grünlanddeklaration ein sehr enges Korsett. Es muss klare Spielregeln geben.“

Das geschützte Grün, das weite Teile des Stadtgebiets einnimmt, steht aktuell nicht zur Debatte - ebenso wenig das Ziel der Stadtplanung, betont Planungsstadtrat Padutsch: „Bisher waren das immer 10.000 Wohnungen in zehn Jahren. In ähnlicher Größenordnung könnte das in Zukunft so weitergehen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Gemischtes Echo

Wie reagieren Politiker auf den Vorschlag, mehr günstigen Wohnraum durch „Nachverdichtung“ von Wohngebieten zu schaffen?

Link: