Stichwahlen: SPÖ erobert zwei Bezirksstädte

Die SPÖ hat die Bezirksstädte Hallein und Zell am See bei der Stichwahl der ÖVP „abgenommen“. In Hallein ist Alexander Stangassinger neuer Bürgermeister. In Zell verlor Amtsinhaber Peter Padourek gegen Andreas Wimmreuter.

Der neue Halleiner Bürgermeister Stangassinger holte 56,3 Prozent. ÖVP-Bürgermeister Maximilian Klappacher kam auf 43,7 Prozent. Es waren 15.211 Bürger stimmberechtigt – 53,1 Prozent davon Frauen. Die Beteiligung liegt bei 53,6 Prozent.

Abwahl der ÖVP zeichnete sich ab

Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Stangassinger als Herausforderer 70 Stimmen Vorsprung gehabt. In der traditionell „roten“ Salinenstadt hatten die Sozialdemokraten 1999 zunächst den Bürgermeistersessel an die ÖVP verloren. Neuer Stadtchef wurde damals Christian Stöckl, der die Volkspartei in Hallein in ungewohnte Höhen führen sollte. 2004 verlor die SPÖ trotz Zugewinnen ihre Mehrheit in der Gemeindevertretung, 2009 holten die Schwarzen sogar die „Absolute“.

Enttäuschung bei Stöckls Erben

Der Nachfolger Stöckls - dieser wechselte 2013 als Landesrat für Finanzen und Gesundheit in die Salzburger Landesregierung - wurde Gerhard Anzengruber, der allerdings weitaus weniger populär war als sein Vorgänger. Er konnte vor fünf Jahren zwar die ÖVP-Mehrheit und das Bürgermeisteramt verteidigen, musste aber Einbußen hinnehmen. Heuer stellte er sich nicht mehr der Wahl und übergab das Bürgermeisteramt im Dezember 2018 an den nun glücklosen Klappacher.

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SPÖ Hallein erleichtert

TV-Bericht aus Hallein am Wahlabend in „Salzburg heute“ - mit Statements der Kontrahenten zum Ergebnis.

Schon seit 10. März 2019 steht die Zusammensetzung der Halleiner Gemeindevertretung für die nächste Legislaturperiode fest: Die SPÖ (37,3 Prozent der Stimmen) kommt wie die ÖVP (34,2 Prozent) auf 9 Mandate, die Grünen (12,2 Prozent) und die FPÖ (11,8 Prozent) halten in Zukunft jeweils drei Mandate. Komplettiert wird der neue Gemeinderat von den NEOS (4,5 Prozent, ein Mandat).

Auch Zell wieder rot

In der Pinzgauer Bezirksstadt Zell am See ist der Sozialdemokrat Andreas Wimmreuter neuer Bürgermeister. Das bisherige Stadtoberhaupt Peter Padourek (ÖVP) wurde abgewählt. Es waren insgesamt 7.661 Zeller wahlberechtigt – 52,5 Prozent davon weiblich. Beteiligung: 58 Prozent.

ÖVP hält Bürgermeister von St. Johann

Bei den Stichwahlen in drei Salzburger Bezirksstädten hat die ÖVP nur den Bürgermeister-Sessel von St. Johann (Pongau) halten können. Ihr Kandidat Günther Mitterer bleibt Stadtoberhaupt mit 55,7 Prozent der Stimmen. Sein FPÖ-Herausforderer Willibald Resch erreichte 44,3 Prozent. Es waren 8.623 St. Johanner stimmberechtigt, davon 51,1 Prozent Frauen. Beteiligung: 60,4 Prozent.

Obwohl die ÖVP bei der Gemeindevertretungswahl am 10. März in St. Johann den Verlust der absoluten Mehrheit verdauen musste, bleibt sie mit 43,2 Prozent und elf Mandaten klare Nummer eins. Die SPÖ (22,4 Prozent, sechs Mandate) und FPÖ (21,7 Prozent, fünf Mandate) folgen fast gleichauf, die überparteiliche „BürgerInnenbewegung St. Johann“ (BBJO) kam beim ersten Antreten auf 12,7 Prozent.

Harald Preuner siegt klar in der Stadt

Der Bürgermeister der Stadt Salzburg heißt weiterhin Harald Preuner. Der ÖVP-Kandidat setzte sich bei der Stichwahl am Sonntag gegen Bernhard Auinger (SPÖ) klar durch. Die SPÖ drehte andererseits die Bezirksstädte Hallein und Zell am See zu ihren Gunsten um - mehr dazu in salzburg.ORF.at (24.3.2019)

Unterschiedliche Trends in kleineren Gemeinden

Straßwalchen (Flachgau) hat eine neue SPÖ-Bürgermeisterin. In Oberalm (Tennengau) verlor die SPÖ das Amt an die ÖVP. Mattsee (Flachgau) hat den allerersten SPÖ-Bürgermeister. Oberndorf (Flachgau) bleibt rot, Seekirchen (Flachgau) und Bad Hofgastein (Pongau) bleiben schwarz. Auch in Elsbethen (Flachgau) hielt sich der ÖVP-Bürgermeister - mehr dazu in salzburg.ORF.at (24.3.2019)

Gerald Lehner - salzburg.ORF.at, APA

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