Salzburger Minnesänger im Kaukasus

Ein Salzburger Spezialist für mittelalterliche Musik hat in Aserbaidschan mit Konzerten, Vorträgen und Medienauftritten für großes Interesse gesorgt. Thomas Schallaböck stellte den Minnesang und uralte europäische Musikinstrumente vor.

Ursprünglich war für den Minnesänger aus Salzburg nur eine Veranstaltung im Kaukasus-Staat Aserbaidschan geplant – ein Konzert an der staatlichen Universität für Sprachen in Baku. „Das kleine Projekt explodierte dann“, sagt Schallaböck: „Ich habe 15 historische Musikinstrumente im Gepäck gehabt. Letztlich wurden es fünf Veranstaltungen in nur drei Tagen.“

Es kam die spontane Einladung des Nationalkonservatoriums an den Gast aus Mitteleuropa – samt Vortrag vor Studenten und Professoren über die Musik und Instrumente des Mittelalters im deutschsprachigen Raum.

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Zwiegespräch aus dem 14. Jahrhundert

Als Studiogast stellte der Salzburger dann noch live im Staatsfernsehen seine Künste vor: „Den Höhepunkt bildete das Kühhorn aus dem 14. Jahrhundert, ein skurril-witziges Zwiegespräch zwischen Magd und Knecht aus den Handschriften des Mönchs von Salzburg.“ Der Künstler schlüpfte bei der Präsentation dieses uralten Textes in beide Rollen und begleitete sich dabei auf Drehleier, Gemshorn und Rufhorn.

„Denkwürdiger Abend der Begegnung“

Es folgten noch weitere Einladungen und Auftritte an der Universität Baku, am Nationalkonservatorium und in einem großen Konzertsaal. Dabei spielte Thomas Schallaböck mit dem einheimischen Ensemble „Klang der Jahrhunderte“. Es sei ein „denkwürdiger Abend der Begegnung von Ost und West“ geworden, so der Musiker.

Der Salzburger war als kultureller Botschafter auf offizieller Mission in dem flächenmäßig mit Österreich vergleichbaren Staat in Vorderasien. Mit 9,8 Millionen Einwohnern ist Aserbaidschans Bevölkerung auch mit der in Österreich zahlenmäßig vergleichbar.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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